Flüchtiger Kuh droht Todesurteil
WORB. Seit Tagen streift eine Kuh durch die Wälder der Gemeinde Worb. Einfangen lässt sich das Tier namens Spächtli (3) nicht. Besser so für die dreijährige Kuh.
Durch die Wälder um Worb BE streift derzeit ein gehörntes Tier: Kuh Spächtli ist seit über einer Woche auf der Flucht. Ihr Besitzer, ein örtlicher Bauer, konnte die braun-weiss gefleckte Kuh bisher nicht aufspüren. Doch Spächtli behagt die Wildnis offenbar gut: Laut Zeugen ist das Tier nämlich nach wie vor am Leben. Anfang Woche gab es zwei Sichtungen. Ans Einfangen war dabei allerdings nicht zu denken: «Die Kuh nimmt jeweils sofort Reissaus», sagt ihr Besitzer gegenüber 20 Minuten. Gerne würde er das Tier aber so rasch wie möglich wieder erwischen.
Dieses Interesse teilt die ausgebüxte Kuh wohl kaum: Sollte Spächtli nämlich gefasst werden, droht ihr der sichere Tod. «Das Risiko, Spächtli wieder auf dem Hof aufzunehmen, ist zu gross», erklärt der Landwirt. Das Tier sei durch die Odyssee nun wohl verwildert. «Ich kann nicht riskieren, dass Spächtli meine Kinder oder andere Kühe angreift», sagt der Bauer. Da die Evolèner Kuh erst dreijährig ist, ist sie noch für die Fleischproduktion geeignet. Heinz Feldmann, Sicherheitsfachmann für Unfallverhütung in der Landwirtschaft, versteht die Bedenken des Bauers: «Aus Sicherheitsgründen ist dieser Entscheid nachvollziehbar.» Dennoch fände es Feldmann optimal, würde der Bauer vor dem Schlachten die Reintegration der Kuh in die Herde versuchen.