So produzierst du auf Reisen weniger Abfall
Warum nicht bei sich selbst anfangen? Simple Tipps für Low-WasteReisen.
Während der meiste Abfall in der Schweiz in der Kehrichtverbrennung landet, ist dies in anderen Ländern leider oft nicht der Fall. Viele beliebte Feriendestinationen verfügen nur über eine Art von Müll-Management: die Halde, irgendwo in der Natur. Sie befindet sich oft ausserhalb von Städten, abseits von den Touristenpfaden. Von dort aus tragen Wind, Regen und Tiere den Abfall fort. Am
Ende landet er über den Land- oder Wasserweg im Meer, auch wenn er vom Konsumenten mit guter Intention in den Kübel entsorgt wurde.
Für umweltbewusste Reisende heisst dies vor allem eins: Unterwegs soll- te man umso mehr darauf achten, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Diese Tipps für Low-Waste-Reisen können durchaus auch im Alltag ihren Platz finden. Mitbringen
Um vor Ort Einwegabfall zu vermeiden, nimmt man am besten folgende Dinge mit in die Ferien: ein Tupperware, eine Wasserflasche, einen Togo-Becher, eine Stofftasche für Einkäufe – und jene, die nicht auf Röhrli verzichten möchten, besorgen sich vorher einen Mehrwegtrinkhalm aus Glas, Metall oder Bambus. Nein sagen
Nun heisst es: Nein sagen! Zu all jenen Dingen, für die man nun eine Alternative mitgebracht hat. Am Anfang wird man sich immer wieder bewusst daran erinnern müssen, das Röhrli abzubestellen oder den Becher aus der Tasche zu holen. Aber mit der Zeit wird es einfacher. Wer es sich leichter machen will, lernt in der lokalen Sprache, was etwa «Keinen Plastiksack, bitte!» heisst. Ein Tipp für Fortgeschrittene: Im Flugzeug (dort fällt extrem viel Einwegabfall an) das Essen abbestellen und Selbstgemachtes mitbringen. Material wählen
Der beste Abfall ist kein Abfall. Gerade auf lokalen Märkten lassen sich Lebensmittel gut
verpackungsfrei Versuche, möglichst verpackungsfrei einzukaufen. einkaufen. Entweder man bereitet sich vor und recherchiert bereits vor der Anreise, wo sich diese befinden. Wenn die Möglichkeiten aber begrenzt sind, dann lieber Papier- oder Kartonverpackungen wählen anstatt Plastik, PET oder Alu. In Sachen Hygieneartikel kann man sich bereits vor der Reise mit festem Shampoo und einer Bambuszahnbürste eindecken. Orte besser hinterlassen Wer kennt es nicht: ein wunderschöner Strand, aber überall liegt angespülter oder zurückgelassener Müll herum. Anstatt sich aufzuregen, könnte man auch beim nächsten Spaziergang den mitgebrachten Beutel zum Einsatz bringen und Abfall aufsammeln. Gewisse Restaurants und Hotels geben sogar Rabatte, wenn man hilft, die lokalen Strände von Müll zu befreien.
Niemand
ist perfekt
Ferien sollen natürlich Freude bereiten. Man muss sich nicht verrückt machen. Aber ein bewussterer Umgang mit den lokalen Ressourcen kann bereits viel bewirken. Und wer weiss, vielleicht denkt die Marktverkäuferin beim nächsten Kunden daran, ihn nach einer eigenen Tasche zu fragen.
Und wer jetzt findet: «Schön und gut, aber Reisen ist per se nicht nachhaltig!» Das stimmt, jedoch kommt es darauf an, wie man reist und wohin. Wie wäre es etwa, dieses Jahr mit dem Zug zu reisen statt mit dem Flugzeug? In diesem Reise-Special findest du Inspiration für zahlreiche Trips in der Schweiz und Europa.