Ein Déjà-vu und das wahre Problem des EHC Biel
BIEL. Die 2:0-Führung im Halbfinal ist erneut preisgegeben. Endet für Biel nun alles wie 2018?
Natürlich kommt dieses Bieler Halbfinaltrauma gegen Lugano in der letzten Saison wieder hoch. 2:0-Führung in der Serie, 3:0-Führung in Spiel 3 – am Ende zogen die Tessiner mit 4:2 Siegen in den Final ein. Nun widerfährt Biel dasselbe: 2:0 geführt gegen Bern und die nächsten beiden Spiele verloren. Gibt es ein Déjà-vu? Brechen die Seeländer erneut ein?
Gegen aussen lassen sich die Spieler nichts anmerken. Spiel 4 sei doch keine Schlüsselpartie gewesen, sagt Beat Forster. Wie oft habe er in seiner Karriere erlebt, dass aus einem 2:0 ein 2:2 wurde: «Es gibt dann einfach eine neue Serie.» Forster darf so argumentieren, der 36-Jährige kennt Playoff und ist mit sechs Titeln einer der erfolgreichsten Schweizer Eishockeyspieler. Bei Biels Playoff-Topskorer Jason Fuchs klingt es ähnlich: Sein Team sei immer noch gut unterwegs, das Selbstvertrauen intakt. Und sowieso: «Dieses Jahr ist anders, wir sind besser, haben gelernt aus der letzten Saison.» Blendet der EHC Biel die Diskussionen um verspielte 2:0-Führungen aus und betrachtet die Serie gegen Bern nüchtern, sieht er ein anderes Hauptproblem als die Reihenfolge der Siege: das Boxplay. In 12 Powerplays schoss der SCB 6 Tore – das ergibt die unterirdische Bieler Unterzahl-Erfolgsquote von 50 Prozent. Im Viertelfinal gegen Ambri war das Boxplay zwar genauso schlecht, dort konnte es Biel aber mit dem Spiel bei 5 gegen 5 kompensieren – das geht gegen Bern nicht mehr. Paradox: In der Qualifikation lag die Boxplay-Quote bei 83 Prozent – Biel war die Nummer 4 der Liga.