200 Personen bewerben sich für diese 10 000-Franken-WG
ZÜRICH. Die Stadt sucht für ein Haus mindestens zehn Bewohner. Das Interesse ist riesig.
Ein denkmalgeschütztes Gebäude mit zwölf Schlafzimmern und einem Gemeinschaftsraum: Derzeit wird die Alte Trotte in Wipkingen aufwendig saniert. Ab Oktober ist der Bau aus dem 16. Jahrhundert bezugsbereit. Nun sucht die Besitzerin Stadt Zürich eine WG mit mindestens zehn Mietern, wie der «TagesAnzeiger» berichtet. Dies kann ein Mehrgenerationenhaushalt sein, eine Senioren-WG oder bunt zusammengewürfelte Einzelpersonen. Die Wohngemeinschaft muss einen Verein gründen. Diese darf sich dann das «Bijou» für fast 10 000 Franken Monatsmiete teilen. Wie es bei Liegenschaften Stadt Zürich auf Anfrage heisst, ist das Interesse am Bauernhaus riesig. Sprecher Kuno Gurtner: «Schon in den ersten 30 Stunden seit der Aufschaltung des Inserates haben sich 44 Gruppen für die beiden Besichtigungen angemeldet, das sind 200 Personen.» Die Stadt biete in ihren Gebäuden sonst kaum explizit Wohnraum für WGs an.
Schon vor der Sanierung lebte in der Alten Trotte das Kollektiv 331 mit elf Personen. Seit dem Auszug 2015 hat die Gross-WG in diversen anderen Gebäuden zur Zwischennutzung gelebt, zurzeit in Albisrieden. 331-Bewohner Michael Weyrich (33) und seine Kollegen arbeiten derzeit am Bewerbungsdossier für die Alte Trotte: Beim Mietpreis musste man allerdings leer schlucken. «Es wird so wohl schwieriger, unsere sozialen Projekte zu verwirklichen.» Wieder im historischen Bau leben würde Weyrich mit seiner WG trotzdem gerne: «Wir haben so viele schöne Erinnerungen und hätten gerne eine feste Bleibe.»