Christchurch-Täter wegen 50-fachen Mordes angeklagt
WELLINGTON. Nun steht es fest: Brenton Tarrant, der in Christchurch in zwei Moscheen um sich schoss, wird des Mordes in 50 Fällen angeklagt.
Knapp drei Wochen nach dem Anschlag auf zwei Moscheen in der neuseeländischen Grossstadt gab Neuseelands Polizei gestern die Anklagepunkte gegen den 28-jährigen Rechtsterroristen bekannt: Neben 50-fachem Mord muss er sich wegen versuchten Mordes in 39 Fällen vor Gericht verantworten. Wann genau der Prozess beginnt, ist noch offen. Bei einer Verurteilung droht Tarrant lebenslange Haft.
Zurzeit sitzt der Schütze in einem Hochsicherheitsgefängnis in Auckland. Er wird rund um die Uhr bewacht. Morgen soll der ehemalige Fitnesstrainer vor einem Richter in Christchurch zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Allerdings wird Tarrant nicht persönlich dort erscheinen, sondern über eine Videoleitung zugeschaltet.
Tarrant hatte grosse Teile seiner Tat mit einer Helmkamera live ins Internet übertragen. Auszüge aus dem etwa 17-minütigen Video kursieren immer noch. Wegen des Videos stehen etwa Facebook und Google massiv in der Kritik. Im Nachbarland Australien beschloss das Parlament gestern, dass Internet-Unternehmen, die Videos von Terrorangriffen verbreiten, mit hohen Geldstrafen und deren Manager sogar mit Haft bestraft werden können. Neuseeland hat als Folge des Attentats seine Waffengesetze verschärft. Der Besitz von halbautomatischen Waffen ist dort nun verboten.