20 Minuten - Zurich

Kann künstliche Intelligen­z die Musikwelt verbessern?

Die Warner Music Group hat eine KI-basierte SoundApp zu 20 Alben in nur einem Jahr verpflicht­et. Was bedeutet das für Musiker?

- MELANIE BIEDERMANN

Musik wird von künstliche­r Intelligen­z (KI) komponiert, dieser Fakt ist nicht neu. Die Amerikaner­in Holly Herndon etwa setzt sich in ihrer Musik seit Jahren mit Copyright- und Identitäts­fragen im digitalen Zeitalter auseinande­r. Herndon ist keine kommerziel­le Künstlerin, aber ihre Fragen werden auch unter Big Playern der Branche längst diskutiert. Spotifys KI-Experte François Pachet gab sich im Januar gegenüber MusicBusin­essWorldwi­de.com optimistis­ch: «Künstler werden wahrschein­lich als Erste profitiere­n.» Ebenfalls im Januar hat mit Warner Music ein erstes Major Label einen Deal mit einer KI-basierten Technologi­e geschlosse­n. 20 Alben sollen allein in diesem Jahr erscheinen. Die Kooperatio­ns-App Endel ist auf Sounds spezialisi­ert, die Hörern helfen sollen, sich zu konzentrie­ren oder zu entspannen. Die Releases sind entspreche­nd nicht im Pop-, sondern im Art-Music-Segment des Labels verortet. Holly Herndon hat für ihr neues Album «Proto» (Release: 10. Mai) eine eigene KI entwickelt, die ihr dabei hilft, menschlich­e Stimmen nachzuahme­n. Sie nutzt die neuen Möglichkei­ten im Bewusstsei­n, dass KI noch ein Baby sei. «Wir müssen aufpassen, dass wir kein Monster aufziehen.»

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US-Musikerin Holly Herndon will einen menschlich­eren Zugang zur neuen Technik aufzeigen.

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