Kann künstliche Intelligenz die Musikwelt verbessern?
Die Warner Music Group hat eine KI-basierte SoundApp zu 20 Alben in nur einem Jahr verpflichtet. Was bedeutet das für Musiker?
Musik wird von künstlicher Intelligenz (KI) komponiert, dieser Fakt ist nicht neu. Die Amerikanerin Holly Herndon etwa setzt sich in ihrer Musik seit Jahren mit Copyright- und Identitätsfragen im digitalen Zeitalter auseinander. Herndon ist keine kommerzielle Künstlerin, aber ihre Fragen werden auch unter Big Playern der Branche längst diskutiert. Spotifys KI-Experte François Pachet gab sich im Januar gegenüber MusicBusinessWorldwide.com optimistisch: «Künstler werden wahrscheinlich als Erste profitieren.» Ebenfalls im Januar hat mit Warner Music ein erstes Major Label einen Deal mit einer KI-basierten Technologie geschlossen. 20 Alben sollen allein in diesem Jahr erscheinen. Die Kooperations-App Endel ist auf Sounds spezialisiert, die Hörern helfen sollen, sich zu konzentrieren oder zu entspannen. Die Releases sind entsprechend nicht im Pop-, sondern im Art-Music-Segment des Labels verortet. Holly Herndon hat für ihr neues Album «Proto» (Release: 10. Mai) eine eigene KI entwickelt, die ihr dabei hilft, menschliche Stimmen nachzuahmen. Sie nutzt die neuen Möglichkeiten im Bewusstsein, dass KI noch ein Baby sei. «Wir müssen aufpassen, dass wir kein Monster aufziehen.»