Stil-Polizist Federer: «Als wäre ein Lastwagen über die Shirts gefahren»
MIAMI. Der Tennisstar nimmt die Szene unter die Lupe. Er selbst mag es schlicht und hofft, dass er damit auch die jüngere Generation beeinflusst.
Stilikonen und Sportstars unter sich: Roger Federer (37) tauschte sich im Rahmen des ATPTurniers in Miami mit dem australischen Golfer Adam Scott (38) aus. Das Treffen kam nicht von ungefähr: Beide stehen bei Ausrüster Uniqlo unter Vertrag und fanden für einen Beitrag in der Modezeitschrift «Women’s Wear Daily» zusammen. «Ich habe manchmal das Gefühl, dass es ein paar schreckliche Tennis-Outfits gibt», so Roger Federer. In seinen Augen haben sich manche Ausrüster zuletzt zu sehr ausgetobt. Für den Schweizer machen einige TShirts gar den Anschein, «als hätte sie ein Lastwagen überfahren». Er stellt klar, dass er von verrückten Mustern nicht viel hält und diese in seinen Augen auch nicht in einen traditionellen Sport wie Tennis gehören.
Federer schwört schon lange auf das klassische Polo. Diesen Kult möchte er wiederbeleben, quasi ein Stück weit dazu beitragen, dass das Polo im Tennissport wieder salonfähig wird. Mehr als das schlichte Shirt mit dem Kragen und dem V-Ausschnitt braucht Federer nicht. Er beschreibt es als «schön, knackig, neu und frisch». Der Baselbieter beäugt den Stil der Tennis-Elite auch abseits der Courts kritisch. «Ich finde, es könnten viele Spieler noch mehr tun.»
Der 20-fache Major-Champion wünscht sich, dass er nicht nur dank seiner Leistung auf dem Platz in guter Erinnerung bleiben wird: «Ich habe immer probiert, das Mass an Stil im Tennis zu erhöhen, und hoffe, damit auch Anklang bei der jüngeren Generation zu finden.»