Tierschützer von Vier Pfoten retten 40 Tiere aus Gaza-Zoo
GAZA-STADT. Nach wochenlangen Vorbereitungen war es gestern so weit: Aktivisten haben über 40 Tiere aus dem berüchtigten Zoo von Rafah gerettet.
Im Fokus der Rettungsaktion standen über 40 Zoobewohner, darunter fünf Löwen, eine Hyäne, Affen, Wölfe, Stachelschweine, Füchse, Katzen, Hunde, Emus und Strausse. Es war die bisher grösste Rettungsmission von Vier Pfoten. Die Aktion hätte nach der Einigung mit dem Zoobesitzer bereits im März anlaufen sollen, musste aber wegen politischer Unruhen verschoben werden. «Egal, wie lange wir warten müssen, wir lassen die Tiere des Rafah-Zoos nicht im Stich», sagte Veterinär Amir Khalil, der die Aktion leitete. Bis zur Aktion kümmerten sich lokale Helfer um die Betreuung und Fütterung der Tiere. Am vergangenen Wochenende konnte sie nun endlich stattfinden. Nach der Rettung sollen die Tiere zunächst in Tierschutzzentren in Jordanien untergebracht werden.
Der Zoo von Rafah war im Vorfeld wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Wegen mangelnder Pflege und der kalten Witterung starben im Zoo in den letzten Wochen vier neugeborene Löwenbabys. Zudem hatte der Besitzer einer 14 Monate alten Löwin mit einer Gartenschere die Krallen entfernen lassen, damit Zoobesucher sie streicheln konnten. «Wir sind froh, diesem Horror endlich ein Ende zu setzen. Viel zu lange mussten die Tiere des Rafah-Zoos unter unvorstellbar furchtbaren Bedingungen leben», so Khalil.