Erfrischend, aber nicht aufdringlich
ZÜRICH. Vor gut einem Jahr rollte Hyundai den Kona an den Start: Ob der erfrischende Kompakt-SUV auch nach unserem Dauertest noch überzeugen kann?
Schön glänzen tut er ja – immer noch. Oder besser wieder – auch nach einem heissen, staubigen, anstrengenden und hektischen Testjahr. Der Kona wurde während zwölf Monaten auf Herz und Nieren geprüft, musste als Erstes seine Nehmerqualitäten bei Eis und Schnee unter Beweis stellen: Allradantrieb hat er ja (im Gegensatz zu vielen Konkurrenten) und Platz für bis zu fünf Wintersportler. Perfekt.
«Wir nehmen den Kona», hiess es an den Wochenenden. Er kam jeweils unversehrt zurück, ohne zu murren, um gleich wieder als Einsatzfahrzeug seinen nächsten Dienst zu verrichten. Ikea rief, der Kona kam: Zwar schluckte der 4,17 lange Koreaner die 2,2 Meter langen Schrankteile bravourös, leider liess sich die Heckklappe nur mühsam fixieren. Mit etwas Bastelei klappte aber auch das.
Im Sommer dislozierte der Kona – sein Name stammt aus Hawaii – nach Ibiza. Nicht etwa, um sich an der Sonne auszuruhen, nein, Sondereinsätze waren gefragt, und die nicht zu knapp. Grosseinkäufe, schon wieder Möbeltransporte, Ausfahrten an den Strand, kurvige Inselrundfahrten und der obligate Shuttledienst vom Bambuddha zum Ushuaia, vom Ushuaia zum Pacha und zurück. Der Kona nahm sie alle mit: Familie, Gäste, Freunde. Und mit Jason Segel – Marshall Eriksen aus der Sitcom «How I Met Your Mother» – liess sich auch ein waschechter TV-Star an die Playa d’en Bossa fahren.
Optisch gefällt der Hyundai Kona auch nach einem Jahr noch. Die Hyundai-Designer schafften es haarscharf, den Kona optisch zwar dynamisch, aber nicht überladen oder zu effekthascherisch zu zeichnen. Schliesslich zielt der ab 19 990 Franken erhältliche Mini-Kraxler auf ein junges Publikum, da ergibt auch die optional erhältliche 2-Farben-Lackierung für 650 Franken Aufpreis durchaus Sinn.
Kritikpunkte haben wir bei unserem Jahrestester kaum gefunden. Zwar hat das Doppelkupplungsgetriebe bei kaltem Motor Mühe, in die Gänge zu kommen, und die TreibstoffWarnanzeige macht sich erst bei einer Reichweite von 30 Kilometern bemerkbar. Peanuts. Denn die 177 PS des Topbenziners machen in Zusammenarbeit mit den meist serienmässig verbauten Assistenzsystemen den Kona nicht nur zum bequemen Allrounder, sondern sie machen auch Spass. Ganz ohne Krawall.