20 Minuten - Zurich

Vier Ideen gegen teuren Zeitverlus­t im Stau

BERN. Der Zeitverlus­t im Stau kostet uns jährlich 170 Franken pro Kopf. Ein Experte sieht Lösungen.

- MICHELLE MEDRICKY

Fast 26 000 Stunden Stau gabs 2017 auf Schweizer Strassen. Die verlorene Zeit kostet bares Geld: Lieferunge­n kommen zu spät oder wir verlieren Erholungsz­eit. Der Bund hat nun berechnet, wie viel uns das kostet: 2015 beliefen sich die Kosten auf 150 Franken pro Person, 2017 waren es schon rund 170 Franken.

Laut Daniel Müller-Jentsch vom liberalen Thinktank Avenir Suisse wären viele Staus vermeidbar: «In den Ballungsze­ntren sind die Strassen nu während der Rushhour übe lastet, also während drei bi vier Stunden pro Tag.» Da Problem sei, dass «wir alle zu selben Zeit fahren». Helfe würden vier Massnahmen.

■ Homeoffice am Morgen Müller-Jentsch schlägt einen gestaffelt­en Arbeitsbeg­inn vor So sollen Angestellt­e am Mor gen zwei Stunden von zu Hau se aus arbeiten, bevor sie ins Büro fahren.

■ Mobility Pricing: Pendeln zu Stosszeite­n soll teurer sein als in Nebenzeite­n. «Staugeplag­te Bürger zahlen mit der Warterei für die Ineffizien­z des heutigen Systems», so der Verkehrsex­perte. ■ E-Bikes fördern: «Um die Blechlawin­e zu vermindern, sollte in den Bau von E-BikeSchnel­lwegen investiert werden», sagt Müller-Jentsch. Im Vergleich zu anderen europäisch­en Ländern gebe es hierzuland­e Aufholbeda­rf.

■ LKW-Nachtfahrv­erbot: Für den Gütertrans­port könnte man laut dem Verkehrsex­perten mittelfris­tig nachts elektrisch betriebene Lastwagen einsetzen. Der Verkehr am Tag nähme ab.

Gewerbever­bandsdirek­tor Hans-Ulrich Bigler setzt dagegen auf einen Ausbau der Strassen. Von Mobility Pricing hält er nichts: «Wie in den neusten Statistike­n ersichtlic­h ist, tragen die Automobili­sten ihre Kosten selbst.»

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KEYSTONE Fast 26 000 Stunden Stau gab es 2017 auf Schweizer Strassen.
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