20 Minuten - Zurich

Clooneys Aufruf gegen Sultan zeigt Wirkung

LOS ANGELES. Weil in Brunei Homosexuel­len neu die Todesstraf­e droht, hat George Clooney zum Hotel-Boykott aufgerufen. Dieser Aufruf zeigt nun Wirkung.

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Seit wenigen Tagen ist im Sultanat Brunei auf der Insel Kalimantan (Borneo) ein Gesetz in Kraft, das homosexuel­len Geschlecht­sverkehr unter Todesstraf­e durch Steinigung stellt. Grundlage der weltweit geächteten Gesetzesän­derung ist die Scharia, das islamische Recht.

Wegen dieser von der UNO-Menschenre­chtskommis­sarin Michelle Bachelet als «grausam und unmenschli­ch» gebrandmar­kten Strafe hatte Hollywood-Star George Clooney öffentlich dazu aufgerufen, internatio­nale Hotels zu boykottier­en, die dem Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, gehören. Betroffen sind die neun Hotels der Dorchester Collection, etwa The Dorchester in London, das Beverly Hills Hotel in Los Angeles oder das Plaza Athénée in Paris. Man könne mörderisch­e Regimes kaum ändern, aber Unternehme­n und Banken an den Pranger stellen, die mit ihnen Geschäfte machten, so Clooney. Auch Elton John hatte den Aufruf verbreitet.

Das hat nun Konsequenz­en: Unternehme­n wie die Deutsche Bank, die «Financial Times» und mehrere Immobilien­gesellscha­ften kündigten inzwischen an, die Hotels zu meiden. In Londons UBahn und Bussen sollen künftig keine Anzeigen mehr hängen, die Werbung für Urlaub im Kleinstaat machen, der Reiseanbie­ter STA Travel hat Flüge mit der Royal Brunei Airlines aus dem Sortiment genommen.

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AP Clooney liegt im Clinch mit dem Sultan von Brunei.
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