Clooneys Aufruf gegen Sultan zeigt Wirkung
LOS ANGELES. Weil in Brunei Homosexuellen neu die Todesstrafe droht, hat George Clooney zum Hotel-Boykott aufgerufen. Dieser Aufruf zeigt nun Wirkung.
Seit wenigen Tagen ist im Sultanat Brunei auf der Insel Kalimantan (Borneo) ein Gesetz in Kraft, das homosexuellen Geschlechtsverkehr unter Todesstrafe durch Steinigung stellt. Grundlage der weltweit geächteten Gesetzesänderung ist die Scharia, das islamische Recht.
Wegen dieser von der UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet als «grausam und unmenschlich» gebrandmarkten Strafe hatte Hollywood-Star George Clooney öffentlich dazu aufgerufen, internationale Hotels zu boykottieren, die dem Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, gehören. Betroffen sind die neun Hotels der Dorchester Collection, etwa The Dorchester in London, das Beverly Hills Hotel in Los Angeles oder das Plaza Athénée in Paris. Man könne mörderische Regimes kaum ändern, aber Unternehmen und Banken an den Pranger stellen, die mit ihnen Geschäfte machten, so Clooney. Auch Elton John hatte den Aufruf verbreitet.
Das hat nun Konsequenzen: Unternehmen wie die Deutsche Bank, die «Financial Times» und mehrere Immobiliengesellschaften kündigten inzwischen an, die Hotels zu meiden. In Londons UBahn und Bussen sollen künftig keine Anzeigen mehr hängen, die Werbung für Urlaub im Kleinstaat machen, der Reiseanbieter STA Travel hat Flüge mit der Royal Brunei Airlines aus dem Sortiment genommen.