Teenager glaubt, dass seine Katze ihn töten will
RALEIGH. Ein Amerikaner leidet plötzlich an Wahnvorstellungen, Mordsowie Suizidgedanken.
Bis er 14 war, verlief seine Kindheit recht ereignislos. Im Jahr 2015 änderte sich das schlagartig: Plötzlich war der Bub verwirrt und überfordert, wie es im «Journal of Central Nervous System Disease» heisst. Und er glaubte, ein Sohn des Teufels zu sein, vor dem man andere schützen müsse. Im Spital tippten die Ärzte auf Schizophrenie und behandelten ihn dagegen. Doch statt besser ging es dem Buben bald noch schlechter. Er litt unter Panikattacken und Halluzinationen. Der Familienkatze unterstellte er, dass sie ihn töten wolle. Die Eltern mussten den Buben aus der Schule nehmen.
Mit verschiedensten Medikamenten versuchten die Ärzte, die Probleme des jungen Patienten in den Griff zu bekommen. Doch der Erfolg blieb aus. Auch Untersuchungen des Gehirns und des Nervensystems brachten sie nicht weiter. Dann tauchte auf der Haut des Buben eine Maserung auf, die typisch für Neurobartonellose ist. Die sehr seltene Nervenerkrankung wird durch das Bakterium Bartonella Henselae ausgelöst. Es wird – wie im Fall des Buben – von Katzen übertragen.
Die Ärzte verschrieben dem nunmehr 16Jährigen daraufhin ein Antibiotikum, das jedoch nicht wirkte. Erst die Gabe weiterer Präparate – insgesamt waren es in den zwei Jahren 27 unterschiedliche Medikamente – vertrieb den Erreger schliesslich aus seinem Körper. Inzwischen ist der Teenager geheilt.