Neues Stadion ist wichtiger als der Gegner
Seit Wochen hatten sie bei Tottenham Hotspur auf den ersten Einsatz ihres neuen Stars hingefiebert. Am letzten Mittwoch, beim 2:0-Meisterschaftssieg über Crystal Palace, war es endlich so weit. Mit Feuerwerk und unter dem Motto «Spurs are home» wurde das neue Mitglied in der Familie begrüsst: das Tottenham Hotspur Stadium. Die grosse Show liessen sie sich im Norden Londons nicht nehmen, obschon der für 62000 Zuschauer ausgerichtete Fussballtempel mit Verspätung und Kosten von einer guten Milliarde Pfund fast doppelt so teuer fertiggestellt wurde wie kalkuliert. Der Umzug an den neuen Arbeitsort ist bei Tottenham allgegenwärtig, selbst die erstmalige Teilnahme am Champions-League-Viertelfinal seit acht Jahren droht aus dem Fokus zu verschwinden.
Dass sie in London das neue Stadion zum Heilsbringer verklären, wird beim Meisterschaftsund heutigen Champions-League-Gegner Manchester City mit wenig Verständnis wahrgenommen. «Jeder hat ein Stadion, jeder hat Fans», quittierte CityMittelfeldspieler Kevin De Bruyne gegenüber der britischen Zeitung «Guardian» den Stadion-Trubel.