Wer sein E-Bike frisiert, riskiert schwere Unfälle
ZÜRICH. Die Polizei erwischt regelmässig Velofahrer mit getunten E-Bikes. Ein Unfall kann enorm teuer werden.
Sie heissen Speedbox oder Speedclip und sind im Internet ab 155 Franken erhältlich: Mit den kleinen Kästchen kann man die Geschwindigkeitsbegrenzung von EBikes austricksen. Diese sind im Handel auf 25 oder 45 km/h beschränkt.
Für viele Schweizer
ist das zu langsam. Christian Gerhard vom Fahrradshop Cycletec.ch sagt etwa: «Wir verkaufen zwischen 50 und 100 Speedboxen pro Jahr.» Der Tempoboost lasse sich per Knopfdruck einund ausschalten. So bringe man bis zu 10 km/h mehr auf die Pedale. «Wir weisen unsere Kunden aber immer auf die Rechtslage hin.» Auch EBikeHändler Daniel Rey von EMotion Technologies stösst bei Reparaturen auf die verdächtigen Kästchen. Obwohl er selbst aus der «Töfflibubengeneration» komme, lehne er EBikeTuning ab.
Auch der Polizei gehen EBikeFahrer mit getunten Velos ins Netz. Die Stadtpolizei Zürich etwa überführt laut SRF ein bis zwei Temposünder pro Monat. Polizeisprecher Marc Surber: «Haben Polizisten das Gefühl, dass ein EBike abgeändert ist, wird dieses durch die Verkehrspolizei überprüft.»
Bussen von mehreren Hundert Franken sind möglich, da Speedboxen zwar verkauft werden dürfen, auf die Strasse darf man damit aber nicht. Kommt es zu einem Unfall mit einem getunten EBike, kann es richtig teuer werden (siehe Box).