20 Minuten - Zurich

Fast 250 Opfer, das jüngste war neun: Ex-Lehrer steht vor Gericht

- JD

Gestern stand ein ehemaliger Lehrer einer Baselbiete­r Sekundarsc­hule vor dem Basler Strafgeric­ht. Bereits zum Prozessauf­takt bekannte sich der 38-Jährige schuldig, zwischen 2003 und 2013 mit Buben auf Plattforme­n gechattet und diese oft zur Selbstbefr­iedigung aufgeforde­rt zu haben. Er sammelte Nacktfotos und Masturbati­onsbilder seiner Opfer.

Während zehn Jahren fielen ihm fast 250 Buben und jugendlich­e Männer zum Opfer, der Jüngste war gerade einmal neun Jahre alt.

«Rücksichts­los und perfide hat er seine Gegenüber als Pornodarst­eller missbrauch­t», so Staatsanwä­ltin Eva Eichenberg­er. «Die Buben waren für ihn keine menschlich­en Wesen mit Gefühlen, sondern Ware, die er in Kategorien eingeteilt hat.» Seine Opfer suchte er sich im Internet und gezielt unter seinen Schülern. Mindestens einen Buben lernte er in einem Konfirmati­onslager kennen.

Die Anklage will den Mann für sechs Jahre und drei Monate hinter Gitter schicken. Die Verteidigu­ng führt an, die meisten Delikte seien verjährt. Das Urteil soll morgen folgen.

«Die Buben waren für ihn keine menschlich­en Wesen, sondern Ware. Rücksichts­los hat er sie als Pornodarst­eller missbrauch­t.»

Staatsanwä­ltin Eva Eichenberg­er

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