Fast 250 Opfer, das jüngste war neun: Ex-Lehrer steht vor Gericht
Gestern stand ein ehemaliger Lehrer einer Baselbieter Sekundarschule vor dem Basler Strafgericht. Bereits zum Prozessauftakt bekannte sich der 38-Jährige schuldig, zwischen 2003 und 2013 mit Buben auf Plattformen gechattet und diese oft zur Selbstbefriedigung aufgefordert zu haben. Er sammelte Nacktfotos und Masturbationsbilder seiner Opfer.
Während zehn Jahren fielen ihm fast 250 Buben und jugendliche Männer zum Opfer, der Jüngste war gerade einmal neun Jahre alt.
«Rücksichtslos und perfide hat er seine Gegenüber als Pornodarsteller missbraucht», so Staatsanwältin Eva Eichenberger. «Die Buben waren für ihn keine menschlichen Wesen mit Gefühlen, sondern Ware, die er in Kategorien eingeteilt hat.» Seine Opfer suchte er sich im Internet und gezielt unter seinen Schülern. Mindestens einen Buben lernte er in einem Konfirmationslager kennen.
Die Anklage will den Mann für sechs Jahre und drei Monate hinter Gitter schicken. Die Verteidigung führt an, die meisten Delikte seien verjährt. Das Urteil soll morgen folgen.
«Die Buben waren für ihn keine menschlichen Wesen, sondern Ware. Rücksichtslos hat er sie als Pornodarsteller missbraucht.»
Staatsanwältin Eva Eichenberger