Mehr Geschlechts-OPs bei Minderjährigen
Von Frau zu Mann oder umgekehrt: Diesen Wunsch hegen auch immer mehr Minderjährige. Einige legen sich schon sehr früh unters Messer. 2017 verzeichneten Schweizer Spitäler 14 Fälle von Geschlechts-OPs bei ganz jungen Patienten. «Kinder wissen schon sehr früh, ob sie sich in ihrem Körper wohlfühlen», sagt ein Arzt. Doch an den Eingriffen wird auch Kritik laut.
«Wenn sich eine Person mit dem anderen Geschlecht identifiziert und eine Behandlung wünscht, muss die Krankenkasse die notwendigen Massnahmen prüfen», sagt Nina Mayer von der Krankenkasse CSS. Eine Operation zur Geschlechtsumwandlung sei aber die letzte Massnahme in einer langjährigen Behandlungskette. «So muss eine gesicherte Diagnose vorliegen, eine mehrjährige begleitete Psychotherapie erfolgen sowie eine Hormonbehandlung dokumentiert sein.» Seien die Voraussetzungen erfüllt, übernehme die Grundversicherung einen Teil der OP-Kosten. 2017 zählte das Bundesamt für Statistik 175 Spitalaufenthalte wegen Geschlechts-OPs. Wie viele ins Ausland gehen, ist nicht bekannt.