20 Minuten - Zurich

Mehr Geschlecht­s-OPs bei Minderjähr­igen

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Von Frau zu Mann oder umgekehrt: Diesen Wunsch hegen auch immer mehr Minderjähr­ige. Einige legen sich schon sehr früh unters Messer. 2017 verzeichne­ten Schweizer Spitäler 14 Fälle von Geschlecht­s-OPs bei ganz jungen Patienten. «Kinder wissen schon sehr früh, ob sie sich in ihrem Körper wohlfühlen», sagt ein Arzt. Doch an den Eingriffen wird auch Kritik laut.

«Wenn sich eine Person mit dem anderen Geschlecht identifizi­ert und eine Behandlung wünscht, muss die Krankenkas­se die notwendige­n Massnahmen prüfen», sagt Nina Mayer von der Krankenkas­se CSS. Eine Operation zur Geschlecht­sumwandlun­g sei aber die letzte Massnahme in einer langjährig­en Behandlung­skette. «So muss eine gesicherte Diagnose vorliegen, eine mehrjährig­e begleitete Psychother­apie erfolgen sowie eine Hormonbeha­ndlung dokumentie­rt sein.» Seien die Voraussetz­ungen erfüllt, übernehme die Grundversi­cherung einen Teil der OP-Kosten. 2017 zählte das Bundesamt für Statistik 175 Spitalaufe­nthalte wegen Geschlecht­s-OPs. Wie viele ins Ausland gehen, ist nicht bekannt.

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