Das ERZ war eine Parallelwelt mit eigenen Regeln
ZÜRICH. Der Stadtrat hat gestern den Bericht zur ERZ-Affäre präsentiert. Das Resultat ist dramatisch.
Über 300 Seiten hat der externe Untersuchungsbericht zur Skandalaffäre im Entsorgungswesen, der gestern veröffentlicht wurde. Der externe Bericht von Rechtsprofessor Tomas Poledna zeigt, dass Entsorgung und Recycling (ERZ) eine Parallelwelt mit eigenen Regeln war. Luxus-Dienstautos
Der ehemalige ERZDirektor Urs Pauli schaffte sich einen 381PSBMW für 106000 Franken als Dienstwagen an. Weiter erlaubte er sieben Kadermitarbeitern, ein Dienstauto exklusiv und privat zu verwenden.
Drei schwarze Kassen Ausgediente Fahrzeuge wurden intern verkauft, wobei der Erlös in drei schwarze Kassen floss. Städtische Gelder wurden also klar zweckentfremdet. In einem Safe, der in einem Bürogebäude von ERZ entdeckt wurde, lagen 215 000 Fr. in bar. Oldtimer-Museum
In einer stillgelegten Halle auf dem Areal des Ausbildungszentrums Ara Glatt wurde 2012 ohne Auftrag und Bewilligung ein nicht öffentliches Museum mit alten Kehrichtwagen und weiteren historischen Kommunalfahrzeugen eingerichtet. Fünf Emus aus dem Zoo Ebenfalls ohne Auftrag wurde 2012 auf dem AraGlattAreal ein Gehege mit fünf Emus eingerichtet. Diese wurden dem Zoo Zürich abgekauft. Die Kosten für die Pflege wurden der Stadt verrechnet.
Konsequenzen
Der Zürcher Stadtrat hat gestern eine Liste von Massnahmen für die Bereinigung dieser Missstände kommuniziert. Gegen acht Personen läuft zudem eine Ermittlung wegen ungetreuer Amtsführung und Urkundenfälschung. Auch gegen ExDirektor Urs Pauli.