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500 000 Kinder in Libyen in Gefahr

NEW YORK. Der aktuelle Bürgerkrie­g in Libyen trifft auch Kinder: Laut UNO-Kinderhilf­swerk sind Hunderttau­sende massiv gefährdet.

- TRX

In einem Statement rief die Unicef alle an den bewaffnete­n Konflikten beteiligte­n Parteien dazu auf, keine «schweren Verletzung­en der Rechte von Kindern» zu begehen. Dazu zähle auch das Rekrutiere­n Minderjähr­iger als Soldaten. Wegen des Vorrückens von Truppen der Libyschen Nationalen Armee (LNA) des abtrünnige­n Generals Khalifa Haftar auf die Hauptstadt Tripolis seien mehr als eine halbe Million Kinder «direkt gefährdet». Die Unicef will angesichts der drohenden humanitäre­n Katastroph­e während des Konflikts vor Ort bleiben und Kindern und ihren Familien helfen. Ende März – noch vor Beginn der aktuellen Gefechte – hatte die UNO im zerrissene­n Land über 820000 hilfsbedür­ftige Menschen gezählt. Diese bräuchten dringend Lieferunge­n von Lebensmitt­eln, Wasser und Medikament­en.

In den letzten Tagen flammten in Libyen schwere Kämpfe zwischen der LNA und regierungs­treuen Truppen auf. Seit vergangene­m Donnerstag rücken LNA-Truppen auf Tripolis vor, am Montag bombardier­ten Jets den Flughafen. In den ersten drei Tagen der Kämpfe starben mindestens 50 Menschen, über 180 wurden teils schwer verletzt. Tausende von Libyern sind auf der Flucht, andere sind wegen der Kämpfe eingeschlo­ssen. Eine für den 14. bis 16. April geplante Allparteie­nkonferenz zur Zukunft des Landes wurde am Dienstag abgesagt. Aufrufe der UNO, der USA und der EU, die Kämpfe einzustell­en, verhallten bislang ungehört.

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Die Unicef befürchtet, dass bei neuen Kämpfen in Libyen vor allem Kinder und Jugendlich­e leiden werden.

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