«Tropico 6» – El Presidente ist wieder da
SIMULATION. «Tropico 6» kommt von einem neuen Studio und hat eine neue Engine. Trotzdem bietet das Aufbauspiel noch immer den gewohnten Mix aus Spass und Strategie.
Simulationen gibt es im GameBereich mittlerweile fast für alles: Landwirt, Busfahrer, Fussballmanager, Ziegen – warum also nicht auch eine als Diktator in einer Bananenrepublik? Genau das dachten sich auch die Macher von «Tropico». 18 Jahre ist es her, dass sie mit ihrer Aufbausimulation frischen Wind in ein sonst eher trockenes Genre gebracht haben. Und mit den bisherigen fünf Teilen hat man gezeigt, dass man immer wieder für Überraschungen gut ist.
Das gilt auch für «Tropico 6», und zwar inhaltlich wie technisch. Zuerst wäre da der Umstieg auf die Unreal 4 Engine, die sich im Gameplay sofort positiv bemerkbar macht. Aber auch sonst ist einiges anders im Inselreich. Das hat damit zu tun, dass nach drei erfolgreichen Spielen aus der Schmiede der Strategiespielprofis Haemimont nun ein neues Studio am Werk ist. Limbic Entertainment hat einiges auf den Kopf gestellt, und das sind gute News für «Tropico»-Fans.
So sorgt das neue Inselkonzept mit vielen statt nur einer Insel für eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Das beliebte Dynastie-Konzept aus den Vorgängern wurde zwar gestrichen, dafür darf man sich El Presidente diesmal wieder selbst zusammenbasteln. Antrittsreden inklusive. Nach wie vor ist es das Ziel, der Inselnation als gestrenger Herrscher über vier Zeitepochen hinweg zu weltweitem Ruhm zu verhelfen. Dabei ist fast jedes Mittel recht, und seinem Grössenwahn darf man auch im sechsten Teil so richtig freien Lauf lassen. Schön, dass die Kernkompetenz trotz Studiowechsel erhalten geblieben ist. Denn der schwarze Humor, der muntere Soundtrack und das schräge Ambiente von «Tropico» sind in einem sonst bierernsten Genre nach wie vor einmalig. RTL
«Tropico 6», Limbic, für PC, PS 4 und Xbox One bereits erschienen