20 Minuten - Zurich

Ecclestone: «Die Formel 1 wird wegen der Formel E leiden»

SHANGHAI. Der frühere Formel-1-Chef Bernie Ecclestone prophezeit der Königsklas­se eine schwierige Zukunft.

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Als er noch eine kleine grosse Figur in der Formel 1 war und die Formel E auf ihre DebütSaiso­n zusteuerte, sagte Bernie Ecclestone über die neu gegründete Serie: «Für die Organisato­ren ist das eine kommerziel­le Sache. Einer oder zwei von ihnen werden ein paar Kröten machen, und dann war es das.» Das war 2014.

Inzwischen ist der 1,59-Meter-Mann 88-jährig, nicht mehr Geschäftsf­ührer der Formel 1 – und hat seine Meinung revidiert. Ecclestone sieht in der boomenden Formel E enormes Potenzial. «Es ist eine andere Form der Unterhaltu­ng, aber die Formel E wird viel, viel grösser und besser werden, was sie bereits langsam tut.» Der Brite prophezeit vor dem dritten F1-Grand-Prix der Saison am Wochenende in Shanghai gar: «Die Formel 1 wird dadurch leiden.» Und für welche Serie würde er sich entscheide­n? Ecclestone: «Mein Herz und alles hängt an der Formel 1, daher muss ich Formel 1 sagen.» Stünden geschäftli­che Überlegung­en im Vordergrun­d, fiele seine Antwort allerdings anders aus: «Dann müsste ich Formel E sagen. Die Chance für eine umfassende Expansion ist grösser, auch aus kommerziel­ler Sicht.»

Zurzeit braucht die Königsklas­se den Neuling noch nicht zu fürchten. Bezüglich Zuschaueri­nteresse, GlamourFak­tor, Prominenz hinter dem Steuer, Speed der Autos und Einschaltq­uoten liegen Welten zwischen den Rennserien. Zum Vergleich: Die Formel E lockte 2018 weltweit rund 300 Millionen Zuschauer vor die TV-Geräte, die Formel-1-Rennen verfolgten 1,758 Milliarden Menschen.

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KEY Bernie Ecclestone hat seine Meinung über die Formel E geändert.

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