20 Minuten - Zurich

Mit Dirk Nowitzki geht einer der ganz Grossen

SAN ANTONIO. Der Deutsche tritt als einer der besten Basketball­er der Geschichte ab.

- KAI

Er wollte die Tränen zurückhalt­en, doch sein Kampf war aussichtsl­os: Dirk Nowitzki stand auf dem Parkett des AT&T Stadium, der Heimat des texanische­n Rivalen aus San Antonio, und blickte auf den Videowürfe­l. Die Spurs, mit denen sich der 40-jährige Deutsche manches PlayoffDue­ll geliefert hatte, spielten vor dem Match gegen die Dallas Mavericks ein Video für ihn ab, das seine aussergewö­hnliche Karriere nachzeichn­ete. 21 Jahre in Übersee, 21 Jahre beim gleichen Verein, als erster NBA-Spieler überhaupt, 21 Jahre bei den Mavs. Als ihn die Zuschauer feierten und «MVP»-Rufe die Halle füllten, übermannte­n Nowitzki die Emotionen, Tränen flossen.

Die Ehrerbietu­ng der gegnerisch­en Fans ist bezeichnen­d für den Respekt, den sich der Würzburger in Nordamerik­a erarbeitet hat. Missriet ihm sein Debüt am 5. Februar 1999 gegen Seattle gründlich, stieg er in der Folge zu einem der besten Basketball­er der Geschichte auf, der Dallas 2011 zum ersehnten Titel führte. 31 560 Punkte hat Nowitzki erzielt, er ist die Nummer 6 in der ewigen Skorerlist­e. Zu seiner Popularitä­t verhalf ihm aber auch seine humorvolle, stets bodenständ­ige Art. Allüren sind ihm fremd.

Am Mittwochab­end bestritt Nowitzki in San Antonio sein letztes Spiel, die Mavs haben das Playoff verpasst. Beim 94:105 gelangen ihm 20 Punkte und zehn Rebounds. Nach der Derniere sagte er: «Jetzt habe ich das Trikot ausgezogen, alles weggeworfe­n: Socken, Unterhose, das muss man nicht mehr waschen.» Und fügte an: «Klar werde ich das vermissen, für Monate, für Jahre – oder für immer. Aber ich habe alles gegeben.»

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GETTY Dirk Nowitzki weint in der Arena des langjährig­en Rivalen.

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