20 Minuten - Zurich

«Ich wurde im Europa-Park wie ein Verbrecher behandelt»

BÜLACH. Kevin Neff (26) ist einer der Schweizer, die im Europa-Park Ärger wegen CBD bekamen.

- ROL

Hunderte Schweizer handelten sich 2018 eine Anzeige ein, weil sie beim Eingang in den Europa-Park in Rust (D) mit CBDHanf erwischt worden waren. Dieser ist in Deutschlan­d illegal. Das war Kevin Neff (26) aus Bülach ZH nicht bewusst, als er letzten Sommer zwei Gramm CBD dabeihatte. Die Park-Security habe alle Taschen und Rucksäcke durchwühlt. «Die ‹Sicherheit­sbuben› konnten ihr Glück kaum fassen, als sie bei mir fündig wurden», sagt Neff. Sie hätten ihn harsch zurechtgew­iesen. «Ich wurde vor den Besuchern blossgeste­llt und wie ein Verbrecher behandelt.» Das CBD musste er ab-, seine Personalie­n angeben. Dann durfte er in den Park.

Ein Sprecher des Polizeiprä­sidiums Freiburg im Breisgau sagte zur «Aargauer Zeitung», wer in Deutschlan­d mit CBDHanf erwischt werde, müsse mit einer Anzeige rechnen. «Es ist ein Verstoss gegen das Betäubungs­mittelgese­tz.» Neff kam ungeschore­n davon – die Staatsanwa­ltschaft Freiburg schrieb ihm, dass von einer Strafverfo­lgung abgesehen werde. Ob das die gängige Praxis ist bei Schweizern, die in die CBD-Falle tappen, ist unklar. Die Freiburger Staatsanwa­ltschaft war für eine Stellungna­hme nicht erreichbar.

Der Europa-Park verteidigt die Kontrollpr­axis: Der Sicherheit­sdienst agiere vorschrift­smässig. Fehlbare mit CBD würden der Polizei gemeldet. Nicht überall kommen CBD-Raucher so glimpflich davon: In Frankreich etwa drohen Erwischten sogar Haftstrafe­n und happige Bussen.

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EUROPA-PARK Kevin Neff wurde am Eingang zum Europa-Park mit zwei Gramm CBD-Hanf erwischt.
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