20 Minuten - Zurich

Paare streiten nach Trennung um Haustiere

ZÜRICH. Bei Scheidunge­n gibt es oft Streit, wer das Haustier behalten darf. Immer mehr Tierhalter machen darum Verträge.

- MAZ

Alleiniges oder geteiltes Sorgerecht? Bei Scheidunge­n werden laut der britischen Zeitung «Daily Mail» Haustiere immer öfter zum Streitpunk­t. Gemäss einer Studie eines britischen Hundeversi­cherers kam es 2018 bei knapp 30 000 Scheidunge­n zu Streitigke­iten um Haustiere. Um solche zu vermeiden, vereinbare­n Paare zunehmend spezielle Haustierve­rträge, sogenannte «petnups» – auch in der Schweiz.

«Immer mehr Paare regeln das Tiersorger­echt vertraglic­h. Darin halten sie etwa die Besuchszei­ten, die Kosten und die Haftung fest», sagt Antoine F. Goetschel vom Verein Global Animal Law. Michelle Richner, Juristin bei der Stiftung für das Tier im Recht, befürworte­t das: «Es lohnt sich, sich bei der gemeinsame­n Anschaffun­g zu überlegen, was im Trennungsf­all mit dem Haustier passieren soll.»

Wie wichtig eine Vereinbaru­ng ist, verdeutlic­ht Ernst Krüsi vom Berufsverb­and tierpsycho­logischer Berater und Leiter des Tierheims Easy in Winkel ZH: «In Tierheimen gibt es viele Scheidungs­hunde.» Ein zuvor vereinbart­es geteiltes oder alleiniges Sorgerecht verhindere, dass Hunde weggegeben werden müssten. «Generell können Hunde eine Scheidung gut wegstecken», so Krüsi. Für das Tier sei es sicher besser, im gewohnten Umfeld bleiben zu können, anstatt im Heim zu landen. «Denn in diesem Fall verliert es auf einen Schlag alle Bezugspers­onen.»

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POLYBAND Tiere werden bei einer Trennung oft zum Streitfall. Mit «Who Gets the Dog?» wird das Thema auch in einer Filmkomödi­e behandelt.

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