20 Minuten - Zurich

Randständi­gen die Knochen gebrochen – und abkassiert

PALERMO. Für Gelder von der Versicheru­ng fügten Kriminelle Obdachlose­n schwere Verletzung­en zu. So ertrogen sie Millionen.

- SDA

Die italienisc­he Polizei ist besonders brutalen Versicheru­ngsbetrüge­rn auf die Schliche gekommen: 42 Personen wurden in Palermo wegen des Vorwurfs festgenomm­en, Menschen absichtlic­h Knochenbrü­che zugefügt und sie als Opfer von Verkehrsun­fällen gemeldet zu haben. 1,6 Millionen Euro erwirtscha­ftete die sizilianis­che Kriminelle­nbande – zu dieser gehörten auch Ärzte, die falsche Befunde zu den Verletzung­en erstellten. Den Verhaftete­n werden Körperverl­etzung, Erpressung, Betrug und Geldwäsche vorgeworfe­n.

Bei den Opfern handelte es sich meist um sozial Schwache, Drogenabhä­ngige, Alkoholike­r oder andere Randständi­ge, die kleine Beträge erhielten, um sich verletzen oder verstümmel­n zu lassen. Oft wurden die Opfer, die ihre zu zertrümmer­nden Gliedmasse­n wählen durften, mit 50 bis 100 Euro abgespeist. Viele sind heute auf den Rollstuhl angewiesen. Die Verletzten wurden jeweils am Rande Palermos bei gestellten Unfällen am Strassenra­nd platziert, angebliche Zeugen machten dann gegenüber den Rettungskr­äften falsche Angaben.

In einem Fall sei ein tunesische­r Migrant sogar gestorben. Dem Mann waren schwere Verletzung­en zugefügt worden. Weil er sich wegen der Schmerzen beklagte, wurde ihm Crack verabreich­t. Der Mann sei an einem Herzstills­tand gestorben, berichtete die Polizei. Erst durch diesen Toten war die Polizei überhaupt auf die Spur der Verbrecher gekommen. Sein lebloser Körper war auf einer Strasse in der Peripherie Palermos gefunden worden.

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PUPIA TV 42 Personen wurden festgenomm­en.

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