Klarer Sieg: SCB zeigt sein wahres Gesicht
BERN. Mit dem erst vierten Heimsieg in diesem Playoff bringt der SCB sämtliche Vorteile in der Finalserie auf seine Seite. Der EVZ muss nun reagieren.
Dieser 4:1-Sieg im dritten Playoff-Finalspiel kann als Machtdemonstration des SC Bern gewertet werden. Die Mutzen waren in allen Belangen, die bei einem Eishockeyspiel entscheidend sind, überlegen. Sie liessen ihre Muskeln spielen und zeigten mit aller Deutlichkeit, dass sie nicht gewillt sind, durch einen weiteren halbbatzigen Heimauftritt ihre Chancen auf den 16. Meistertitel zu untergraben. Drei Spieler verdienen eine besondere Erwähnung, da sie aus dem starken Kollektiv herausragten: 1. Tristian Scherwey, gegen dessen Power und Tempo der EVZ nie ein Mittel fand. 2. Mark Arcobello, der als dynamischer Spielgestalter einen überragenden Part spielte. 3. Simon Moser, der als Vorzeigekämpfer ein weiteres Mal voranging und bei den wichtigen ersten beiden Toren als Prellbock fungierte. Beim 1:0 lenkte er Arcobellos Schuss leicht ab, beim 2:0 von Arcobello nahm er Zug-Goalie Tobias Stephan komplett die Sicht.
Der EVZ seinerseits sieht sich nun mit einer für ihn in diesem Playoff völlig neuen Herausforderung konfrontiert. Erstmals spürt er echten Widerstand, erstmals hat er zweimal in Folge verloren, erstmals liegt er in einer Serie im Rückstand und hat damit erstmals richtig Druck. Nun wird man das wahre Gesicht der Zentralschweizer kennen lernen und in Erfahrung bringen, ob die Mannschaft die Qualität und Reife mitbringt, um schon in diesem Jahr ein Meister sein zu können. Mit weiteren solchen Auftritten wie gestern wird es auf keinen Fall reichen. Der EVZ schaffte es in den bisher gespielten neun Final-Dritteln erst während deren zwei (in Spiel 1), sein gefürchtetes Power- und Hochgeschwindigkeits-Hockey aufs Eis zu bringen. Das ist definitiv zu wenig.