Darum setzt Swisscom bei 5G auf ein chinesisches Handy
ZÜRICH. Ab Mai gibts das erste 5G-Handy bei Swisscom. Warum setzt der Telecomriese dabei auf die relativ unbekannte chinesische Marke Oppo?
Noch zwei Wochen, dann gibt es das erste 5G-Smartphone im Laden: Ab Mai verkauft Swisscom das Reno 5G des chinesischen Herstellers Oppo für 999 Franken. Dass die Telecomfirma bei 5G mit der praktisch unbekannten Marke zusammenarbeitet, hat viele überrascht. Für Swisscom ist vor allem die Liefergeschwindigkeit ausschlaggebend: Oppo habe als erster Anbieter ein kommerziell verfügbares 5G-Gerät auf den Markt gebracht, heisst es beim Swisscom. «Swisscom hat es sehr eilig, zu zeigen, dass ihr 5G-Netz bereit ist», sagt JeanClaude Frick, Digital-Experte bei Comparis.
Die grossen Hersteller bringen ihre 5G-Handys aber erst später: Samsungs S10 5G ist das erste Smartphone eines in der Schweiz bekannten Herstellers, das die neue Technologie mitbringt – und es kommt im Sommer. Frick: «Zu spät für Swisscom, um im Mai mit 5G zu starten.» Einzig LG bringt ebenfalls bereits im Mai ein entsprechendes Gerät. Als Hersteller habe die südkoreanische Marke aber einen schlechten Ruf und eigne sich für Swisscom darum weniger als Launch-Marke.
Laut Frick geht Swisscom mit Oppo ein Risiko ein. Weil die Marke unbekannt und der Preis sehr hoch sei, werde der Telecomriese das Handy sicher nicht massenweise verkaufen. Das 5G-Gerät sei 2019 aber sowieso erstmal nur für diejenigen, die stets die neuste Technologie wollten.