Super-Radar sieht, ob Lenker angegurtet ist oder telefoniert
PARIS. Wer nach Frankreich in die Ferien fährt, sollte sich vorsehen: Dort werden Hunderte Radargeräte installiert, die viel mehr können, als nur das Tempo zu messen.
Landesweit werden im Lauf des Jahres 400 der Tourelle (Türmchen) genannten Hightech-Geräte aufgestellt, im Jahr darauf sollen nochmals dreimal so viele folgen. Das berichtet das Nachrichten-Netzwerk France Info. Das elektronische Herz der Geräte ist in bis zu vier Metern Höhe angebracht und soll es Vandalen besonders schwer machen, sie zu zerstören. Das scheint bitter nötig zu sein: Seit dem Beginn der Proteste der Gelbwesten vor einigen Monaten wurden im Land 75 Prozent aller Radargeräte zerstört.
Die neuen Geräte des Typs Mesta Fusion 2, von denen ein Dutzend schon im Dienst ist, haben es in sich: Sie können nicht nur in zwei Fahrtrichtungen acht Spuren und eine grosse Zahl Fahrzeuge gleichzeitig im Auge behalten, sondern neben dem Messen der Geschwindigkeit auch eine ganze Reihe weiterer Verkehrsdelikte erkennen. So können die SuperRadars feststellen, ob die Insassen Gurten tragen, ob der Lenker sein Handy am Ohr hat, ob er den nötigen Abstand zum Vordermann einhält oder ob jemand verbotenerweise rechts überholt. Ein einfacher Wechsel der Kamera lässt die Lenker im Unklaren, ob sie beobachtet werden – nur jedes vierte der «Türmchen» ist auch tatsächlich scharf. Ausserdem sind vor allem die Geräte in Städten besonders gut gegen Vandalismus geschützt.