Schweizer Wirte im Visier von dreisten Abzockern
LUZERN. In Gastro-Betrieben des Unternehmens Remimag sind E-Mails mit angeblichen Reklamationen übers Essen eingegangen. Ziel der Schreiben: eine Gutschrift zu erhalten.
«Mein Bruder hat vor kurzem in Ihrem Restaurant gegessen. Danach hat er spät am Abend gekotzt und an Durchfall gelitten. Man hat ihn im Krankenhaus untersucht und Kolibakterien nachgewiesen. Der Arzt hat eine offizielle Bescheinigung gegeben. Wir haben allen Grund zu glauben, das Ihr Lokal daran schuld ist. Ihr Lokal entspricht den Hygienevorschriften nicht. Wir werden unbedingt eine Klage in die Hygieneninspektion einreichen. So eine Gemeinheit! Sie vergiften die Menschen!» Dieses EMail erhielt das Restaurant Pfistern in Luzern kürzlich. Auch das Restaurant Schwellenmätteli in Bern, das zur RemimagGastronomie gehört, erhielt ein solches EMail. Geschäftsleiter Florian Eltschinger: «Die Person, die solche EMails schreibt, betrügt die Restaurants, und darauf fallen wir nicht rein.» Ziel des Schreibens sei die Hoffnung auf eine Gutschrift. Diese Masche sei völlig neu. Weitere Beanstandungen habe es nicht gegeben, auch wenn viele Gäste im Lokal gewesen seien. Nachdem er dies den vermeintlichen Gästen mitgeteilt habe, habe er keine Antwort mehr erhalten.
Ruedi Stöckli, Präsident von Gastro Luzern, kennt das freche Vorgehen der Betrüger: «Das ist ein Horror für die Wirte. Ich würde in einem solchen Fall vorschlagen, den Bericht des Spitals zu verlangen.»