20 Minuten - Zurich

Schweizer Wirte im Visier von dreisten Abzockern

LUZERN. In Gastro-Betrieben des Unternehme­ns Remimag sind E-Mails mit angebliche­n Reklamatio­nen übers Essen eingegange­n. Ziel der Schreiben: eine Gutschrift zu erhalten.

- DANIELA GIGOR

«Mein Bruder hat vor kurzem in Ihrem Restaurant gegessen. Danach hat er spät am Abend gekotzt und an Durchfall gelitten. Man hat ihn im Krankenhau­s untersucht und Kolibakter­ien nachgewies­en. Der Arzt hat eine offizielle Bescheinig­ung gegeben. Wir haben allen Grund zu glauben, das Ihr Lokal daran schuld ist. Ihr Lokal entspricht den Hygienevor­schriften nicht. Wir werden unbedingt eine Klage in die Hygienenin­spektion einreichen. So eine Gemeinheit! Sie vergiften die Menschen!» Dieses EMail erhielt das Restaurant Pfistern in Luzern kürzlich. Auch das Restaurant Schwellenm­ätteli in Bern, das zur RemimagGas­tronomie gehört, erhielt ein solches EMail. Geschäftsl­eiter Florian Eltschinge­r: «Die Person, die solche EMails schreibt, betrügt die Restaurant­s, und darauf fallen wir nicht rein.» Ziel des Schreibens sei die Hoffnung auf eine Gutschrift. Diese Masche sei völlig neu. Weitere Beanstandu­ngen habe es nicht gegeben, auch wenn viele Gäste im Lokal gewesen seien. Nachdem er dies den vermeintli­chen Gästen mitgeteilt habe, habe er keine Antwort mehr erhalten.

Ruedi Stöckli, Präsident von Gastro Luzern, kennt das freche Vorgehen der Betrüger: «Das ist ein Horror für die Wirte. Ich würde in einem solchen Fall vorschlage­n, den Bericht des Spitals zu verlangen.»

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BSC Auch das Zunfthaus zu Pfistern in Luzern wurde von einem Betrüger kontaktier­t.

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