Marc Lüthi Für den SCB-CEO haben die Charakterköpfe den 16. Titel möglich gemacht
BERN. Trotz des 16. Titels – die Herausforderungen für den SC Bern bleiben. CEO Marc Lüthi im Interview.
Sie liefen nach dem Titelgewinn mit ernstem Blick durch die Katakomben. Ist der 16. Meistertitel so schlimm? (lacht) Die Zeit zum Geniessen kommt nach dem Meisterumzug am Samstag, wenn alles vorbei ist. Bis zu diesem Moment wird eine gewisse Anspannung da sein. Mir ist wichtig, dass bei den Feierlichkeiten nichts Unschönes passiert. Jeder Titel hat eine Geschichte. Welches ist die Geschichte hinter diesem?
Es gab viele «Side Effects», Widerwärtigkeiten, mit denen die Mannschaft konfrontiert wurde. Aber sie stand zusammen. Woran denken Sie?
An familiäre Schicksale wie bei Mursak und Rüfenacht, an die Leidensgeschichte von Untersander, die schwere Verletzung von Grassi im Playoff: All diese Dinge konnte das Team zur Seite räumen. Wir haben viele Charakterköpfe. Drei Titel in vier Saisons: Viel besser geht nicht.
Der perfekte Zeitpunkt für Sie zum Aufhören?
Nein. Es stehen extreme Herausforderungen an. Mich reizt es immer dann, wenn es am schwierigsten ist.
Eine Herausforderung ist die Finanzierung. Ihr Geschäftsmodell mit der Gastronomie stösst an Grenzen.
Das stimmt. Wir müssen neue Finanzquellen erschliessen, die uns helfen, mittel- und langfristig mit den Clubs mitzuhalten, die von Mäzenen unterstützt werden.
Trainer Jalonen wurde für sein kontrolliertes Hockey kritisiert. Die Leute in Bern sind verwöhnt. Ausserhalb der Schweiz erklärt man mir, Jalonen lasse das modernste Eishockey spielen. Nur Vollgas gehen und verlieren – nein danke!