20 Minuten - Zurich

17-Jährige hat Anzeige am Hals wegen Springmess­er

CHUR. Via Shopping-App bestellte eine 17-Jährige ein Klappmesse­r. Der Zoll entdeckte das Päckli und zeigte die Bündnerin an.

- DANIEL WALDMEIER

Die 17-Jährige M.B.* bestellte ohne Wissen ihres Vaters ein Messer auf der Schnäppche­nApp Wish. Das Messer mit symmetrisc­her Klinge kostete 10 Franken und wurde als Camping-Messer angepriese­n. In der Schweiz ist es allerdings verboten, da es sich automatisc­h aufklappt. Prompt fing der Flughafenz­oll das Päckli Mitte März ab (siehe Box).

«Meine Tochter hatte keine Ahnung, dass es sich um eine illegale Waffe handelt», so A.B.*, Vater von M.B. Trotzdem hat sie eine Anzeige wegen Widerhandl­ung gegen das Waffengese­tz am Hals. Am 9. Mai wird sie von der Jugendanwä­ltin verhört. Der jungen Frau droht nun ein Verweis, eine persönlich­e Leistung oder eine Busse. Der Vater sagt, seine Tochter sei schockiert gewesen, als das Schreiben gekommen sei. «Sie hat das Messer bestellt, weil es ihr gefällt und weil sie gerne OutdoorAkt­ivitäten unternimmt.» Verantwort­ungslos handle Wish, da das Messer unter dem Label «Outdoor und Survival» verkauft werde, so A. B. Von einer 17-Jährigen könne man nicht erwarten, dass sie die Rechtslage genau kenne.

Bei der Shopping-App Wish heisst es: «Händler, die auf Wish Produkte anbieten, sind verpflicht­et, das geltende Recht zu befolgen.» Es sei Wish aber nicht möglich, jedes einzelne Produkt zu durchleuch­ten. Man sei angewiesen auf Meldungen von Behörden oder Kunden.

*Namen der Redaktion bekannt

 ??  ?? Dieses Messer fing der Zoll ab.
Dieses Messer fing der Zoll ab.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland