20 Minuten - Zurich

IS übernimmt die Verantwort­ung für Selbstmord­anschläge

COLOMBO. Nach den Anschlägen mit 320 Toten wurde in Sri Lanka der Notstand ausgerufen. Die Suche nach Hintermänn­ern des Terrors läuft.

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Während gestern Sri Lanka mit drei Schweigemi­nuten der Hunderten Opfer der Anschläge vom Osterwoche­nende gedachte und Tausende trauernder Menschen Angehörige und Freunde beerdigten, reklamiert­e der Islamische Staat (IS) die Verantwort­ung für die Attentate für sich. Die Regierung hatte zuvor die einheimisc­hen Islamisten­gruppen National Thowheeth Jama’ath (NTJ) dafür verantwort­lich gemacht. Für beide Urhebersch­aften gibt es bislang noch keine Beweise.

Aus Ermittlerk­reisen hiess es, zwei der Attentäter seien Brüder aus der Hauptstadt Colombo. Sie seien führende NTJMitglie­der gewesen und hätten innerhalb ihrer Familie eine «Terrorzell­e» gebildet. Beide seien Ende zwanzig und Söhne eines wohlhabend­en Gewürzhänd­lers. Sie hätten sich je in einem Zimmer in den Hotels Shangri-La und Cinnamon Grand in die Luft gesprengt. Als Motiv der Terroriste­n nannte die Regierung «Vergeltung» für die tödlichen Angriffe auf Muslime in Neuseeland, bei denen ein Rechtsextr­emist in Christchur­ch Mitte März 50 Moscheebes­ucher erschossen hatte.

Um den Ermittlern zu helfen, hat Interpol angekündig­t, Spezialist­en nach Sri Lanka zu entsenden. In der Nacht auf gestern hatte erneut eine Ausgangssp­erre gegolten. Damit sich Gerüchte nicht ungehemmt verbreitet­en, blieb der Zugang zu sozialen Medien auch gestern gesperrt.

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GETTY Trauer und Zorn: Teilnehmer einer Beerdigung in Negombo.

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