20 Minuten - Zurich

Die Fankurven protestier­en gegen die Preise am Cupfinal

BERN. 50 Franken für ein Ticket hinter dem Tor sind den Fans zu teuer. Der Verband verweist auf die hohen Sicherheit­skosten.

- FLORIAN RAZ

Üblicherwe­ise sehen sie sich als Gegner. Aber jetzt haben sich vier Schweizer Fankurven verbrüdert. Gemeinsam protestier­en die Ultras der vier Cup-Halbfinali­sten aus Basel, Luzern, Thun und Zürich gegen die Eintrittsp­reise, die der Verband für das Endspiel festgeschr­ieben hat.

50 Franken kostet der Platz hinter einem Tor des Stade de Suisse, für Plätze auf den Tribünen werden 100 bis 120 Franken fällig. Diese Preise lassen «den Besuch des Cupfinals zu einer Luxusangel­egenheit verkommen», schreiben die vier Kurven in einem gemeinsame­n Manifest.

Der Schweizeri­sche Fussballve­rband (SFV) hat inzwischen Kontakt mit den Kurven aufgenomme­n. Seine Preise will er aber nicht senken. Das Argument: Der Final ist für den Verband selbst mit den aktuellen Ticketprei­sen ein Minusgesch­äft. 1,8 Millionen Franken kostet ihn der Anlass. Vor allem die Sicherheit­skosten treiben den Preis in die Höhe. 550 000 Franken bezahlt der SFV an Polizei und Stadion-Security. Weitere 200 000 Franken kosten die Extrazüge, die die Stadt Bern dem Verband vorschreib­t. So ist in jedem Finalticke­t die An- und Abreise mit speziellen Fanzügen inbegriffe­n. Auf diese Weise sollen die Fans kanalisier­t werden.

Auch deswegen sind diese Extrafahrt­en den Fankurven ein weiterer Dorn im Auge. Sie befürchten, dass Auswärtsfa­ns in der Schweiz künftig nur noch mit Kombiticke­ts ins Stadion gelangen. Sie schreiben: «Fans sollen selber bestimmen dürfen, wie sie zum Stadion anreisen.»

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Die FCB-Fans wehren sich gegen die unbeliebte­n Kombiticke­ts.

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