Politiker verklagt Apple wegen lahmer iPhones
GENF. Weil der Smartphone-Hersteller mit Updates die Geräte verlangsame, zerrt ein Verein Apple vors Bundesgericht.
Er will es nicht hinnehmen, dass Produkte vorzeitig kaputtgehen. Der CVP-Politiker Thomas Putallaz zerrt Apple wegen eines iPhone-Updates von 2017 vors Bundesgericht. Der Vorwurf: Besonders die Batterielebensdauer soll sich durch das Update verringert haben. «Das iPhone ist nur ein Beispiel und dient dazu, ein Grundsatzurteil zu erhalten», so Putallaz.
Die «geplante Obsoleszenz», das vom Hersteller gewollte schnellere Altern von Produkten, wird zum Fall fürs Bundesgericht. Der Genfer CVP-Politiker und Präsident des Vereins NoOps, Thomas Putallaz, zieht
Apple vor das Bundesgericht. Sein Vorwurf: Mit Updates, die Apple auf die älteren Modelle spiele, werde die Lebensdauer der Batterie beeinträchtigt. Seit 2008 habe Apple durch die «Trickserei» Millionen von neuen Handys verkauft. «Verbraucher werden durch die aggressiven Methoden der Tech-Riesen und der Industrie geschädigt», sagt Putallaz.
Eine künstliche Verkürzung der Lebensdauer sei für die Umwelt schlecht, denn die Produktion benötiverge Ressourcen. Er strebe ein ähnliches Urteil wie in Italien an. Dort urteilte die Wettbewerbsbehörde die Hersteller Samsung und Apple wegen der «geplanten Obsoleszenz», Letzterer muss 10 Millionen Euro Strafe bezahlen. Das Konsumentenforum begrüsst die Anzeige. «Wir hoffen auf ein gerechtes Urteil», sagt Kommunikationsleiter Dominique Roten. Das Forum erhalte immer wieder Anfragen zum Thema, auch Produkte wie Drucker oder Staubsauger seien betroffen. Ein Apple-Sprecher sagt auf Anfrage, zu laufenden Verfahren äussere man sich nicht. Apple gab laut «Spiegel» 2017 zu, die Geschwindigkeit älterer Smartphones zu drosseln. Das habe aber nichts mit geplanter Obsoleszenz zu tun, sondern diene der Verlängerung der Akkulaufzeit.
«Verbraucher werden durch die aggressiven Methoden der Tech-Riesen und der Industrie geschädigt.» Thomas Putallaz Präsident des Vereins No Ops