20 Minuten - Zurich

LKW verliert Rad: Ein Toter im Gotthardtu­nnel

AIROLO. Ein Zürcher stirbt im Gotthardtu­nnel, weil ein LKW ein Rad verliert. Der Transporte­ur spricht von «Sabotage».

- DAW

Ein 65-Jähriger aus dem Kanton Zürich wurde gestern Morgen im Gotthardtu­nnel von einem Rad erschlagen. Es hatte sich von einem Lastwagen gelöst, der vor dem Auto gefahren war. «Ein LKWRad wiegt je nach Grösse des Lastwagens zwischen 100 und 200 Kilo», heisst es beim Strassenve­rkehrsamt des Kantons Zürich. Laut der Urner Polizei klärt die Staatsanwa­ltschaft nun, wie sich das Rad lösen konnte. Der Chauffeur ist verpflicht­et, vor der Abfahrt sein Fahrzeug zu kontrollie­ren – Räder inklusive.

Der Lastwagen gehört einem Tessiner Familienun­ternehmen mit über 90-jähriger Geschichte. Der Chef vermutet Sabotage: «Jemand hat in der Nacht die Schrauben am Doppelrad gelöst», sagte er zum «Blick». Solche Vandalenak­te kämen in der Branche häufiger vor. Zu 20 Minuten wollte sich M. B.* nicht mehr zu seiner Theorie äussern. «Wir sind heute alle erschütter­t.»

Fuhrhalter Ulrich Giezendann­er sagt, es gebe zwei Möglichkei­ten für den Unfall: ein defektes Radlager oder ein gelöster Radbolzen. Die Polizei werde klären, ob kürzlich ein Pneuwechse­l stattgefun­den habe. Die Sabotage-Theorie des Transportu­nternehmer­s hält der SVP-Nationalra­t für nicht ausgeschlo­ssen: «Vor Jahren hatten wir bei meinem Unternehme­n Sabotage-Fälle, bei denen sich Räder lösten.» Er kenne die Lastwagen des Tessiner Kollegen. «Die Fahrzeuge machen einen soliden Eindruck. So oder so ist der Unfall extrem tragisch.»

Ein loses Rad führte im Tunnel bereits im November 2013 zu einem Unfall: Damals verlor ein deutscher Reisecar ein Rad.

*Name der Redaktion bekannt

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KANTONSPOL­IZEI URI Der Fahrer (65) dieses Volvos wurde im Gotthardtu­nnel von einem LKW-Rad erschlagen.

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