20 Minuten - Zurich

Flughafen-Kamera zeigt Genitalien der Reisenden

An US-Flughäfen wird eine neue Kamera getestet. Diese offenbart aber mehr, als eigentlich geplant war.

- TOB

Eine unscheinba­re schwarze Box scannt an mehreren Flughäfen in den USA die Passagiere. Nun macht das System Ärger. Denn die verantwort­liche Behörde, die Transporta­tion Security Administra­tion (TSA), berichtet von «Datenschut­zrisiken». Wie die Newsplattf­orm QZ.com schreibt, stammt die neue Kamera vom Hersteller Thruvision. Das sogenannte TAC-System kann aus bis zu zehn Metern Entfernung diverse Gegenständ­e unter der Kleidung von Passagiere­n offenbaren. Dazu zählen Metall, Kunststoff, Keramik, Gel, Flüssigkei­t, Pulver und Papier.

Doch neben Gegenständ­en werden auch andere Dinge sichtbar, die sich unter der Kleidung verbergen. So offenbart die Kamera auch Genitalien. Die Mitarbeite­r der TSA erhalten die Daten grafisch aufbereite­t. Bei genau diesen visuellen Daten liege das Problem, erklärt die TSA.

Nun arbeite man an einem Update. Dieses soll 250000 Dollar kosten. Bisher hat die TSA rund 660000 Dollar in TAC investiert. Es ist nicht das erste Mal, dass ein solches System für Ungemach sorgt. Zwischen 2007 und 2013 wurden in den USA Scanner eingesetzt, die Reisende laut QZ.com einem «virtuellen Strip» unterzogen. Die TSAMitarbe­iter sahen damals Genitalien, Brüste und Po.

Die Behörde wurde darauf vom Electronic Privacy Informatio­n Center verklagt.

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SYMBOLBILD GETTY Röntgenbli­ck: Die Kamera an US-Flughäfen enthüllt zu viel.
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THRUVISION Das TAC-System.

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