«Hätte mir das jemand Mitte Saison gesagt, ich hätte es nicht geglaubt»
BOSTON. Das NHL-Sensationsteam Columbus Blue Jackets mit dem Schweizer Verteidiger Dean Kukan trifft ab heute in Runde 2 auf die Boston Bruins.
Sie haben für die vielleicht grösste Playoff-Überraschung der NHL-Geschichte gesorgt: 4:0 in Runde 1 gegen Tampa, das die Qualifikation mit 62 Siegen krass dominiert hatte. Das hätten Sie vor zwei Wochen kaum für möglich gehalten … Wir glaubten immer an den Sieg, sonst wäre er nicht möglich gewesen. Aber ein 4:0Tipp wäre extrem gewesen.
In Spiel 1 lagen Sie nach 20 Minuten aber 0:3 zurück.
Im Nachhinein betrachtet, brauchte es dieses Drittel. Tampa glaubte, es würde im Playoff genauso einfach weitergehen wie in der Regular Season. Weil wir aber 4:3 gewannen, stieg unser Selbstvertrauen. Ab da wussten wir: Wir können sie schlagen. Wir bewiesen: Mit Skills allein kommst du nicht weiter, du musst eine Einheit sein, die hart arbeitet.
Auch Ihre persönliche Story gleicht einem Märchen. Während der Qualifikation durften Sie nur 25 der 82 Spiele bestreiten. Nun sind Sie Stammkraft, kamen in Spiel 4 fast 20 Minuten zum Einsatz. Für mich ist nur schon unglaublich, dass ich im Playoff spielen darf. Hätte mir das jemand Mitte Saison gesagt, ich hätte es nicht geglaubt. Die Zeit auf der Tribüne machte keinen Spass. Aber ich trainierte stets hart. Vor einem Monat erhielt ich gegen Vancouver eine Chance. Seither war ich nie mehr überzählig. Die Euphorie in Columbus ist gross, zum Training am Montag kamen 5000 Fans. Sind die Spieler mental bereit für den nächsten Coup gegen Boston? Unser Trainer hat zuletzt genau darüber gesprochen. Wir dürfen nicht abheben. Wenn wir weiter so spielen wie gegen Tampa, dann kommt es gut.