2018 verschwand Regenwald von der Fläche Belgiens
WASHINGTON. Die Abholzung tropischer Regenwälder schreitet rasant voran: Letztes Jahr verschwanden 3,64 Mio. Hektaren «grüne Lunge».
Weltweit sind einer Studie zufolge im vergangenen Jahr zwölf Millionen Hektaren an Tropenwald verloren gegangen. Besonders besorgniserregend seien die Verluste von ursprünglichem Regenwald in den Tropen, heisst es im Bericht des Projekts Global Forest Watch (GFW), der gestern veröffentlicht wurde. Insgesamt 3,64 Millionen Hektaren von diesem Baumbestand seien verschwunden – eine Fläche grösser als Belgien.
Die Daten aus dem Bericht stammen von der Universität Maryland und wurden durch die Auswertung von Satellitenbildern zusammengetragen. Im Bericht geht es nicht nur um die Abholzung von Wäldern, sondern auch um die Zerstörung durch Brände. Wälder beherbergen nicht bloss zahlreiche Arten, sondern haben als Kohlenstoffspeicher grossen Einfluss aufs Klima.
Trauriger Spitzenreiter war im vergangenen Jahr Brasilien, wo laut der Studie 1,35 Millionen Hektaren Regenwald verloren gingen. Der Grossteil habe damit zu tun, dass Flächen abgeholzt wurden, um Weideflächen zu schaffen.
Die Autoren betonen, dass es zu früh sei, um die Auswirkungen der Politik des neuen Präsidenten Jair Bolsonaro einschätzen zu können. Dieser will keine neuen Schutzgebiete im Amazonas ausweisen und weitere Rodungen im Regenwald zulassen.