20 Minuten - Zurich

Velo-Demo für Mindestabs­tand

BERN. Die Velo-Lobby fordert, dass Autofahrer beim Überholen 1,5 Meter Abstand halten. Zur Kontrolle bräuchte es spezielle Radargerät­e.

- DAW

Bis jetzt stösst die Forderung beim Bundesrat auf taube Ohren: Während in zahlreiche­n europäisch­en Ländern ein seitlicher Abstand von 1 bis 2 Metern beim Überholen von Velos vorgeschri­eben wird, lehnt der Bundesrat eine solche Vorschrift ab. Sie wäre kaum zu kontrollie­ren, schrieb die Regierung im Februar in einer Antwort auf einen entspreche­nden Vorstoss von FDP-Nationalra­t Rocco Cattaneo. Das Gesetz verlangt heute bloss «ausreichen­d Abstand».

Am Samstag demonstrie­rte Pro Velo deshalb in Bern für den Mindestabs­tand. Rund 40 Velofahrer waren mit «Badenudeln» – Plastiksch­langen, wie man sie im Aquafitnes­s braucht – auf dem Gepäckträg­er unterwegs. Zugleich wurde eine Petition für den Überholabs­tand lanciert. Die Forderung: mindestens 1 Meter Abstand in verkehrsbe­ruhigten Zonen, 1,5 Meter ab Tempo 50.

Der Verein Pro Velo will damit den Druck auf die Politik erhöhen: «Jeder zehnte Unfall passiert beim Vorbeifahr­en oder Überholen», sagt Juerg Haener von Pro Velo. Das Problem verschärfe sich laufend, da die Autos immer breiter würden. Das Argument des Bundesrate­s, ein Mindestabs­tand sei nicht durchsetzb­ar, findet Haener schwach. «In unserer hochentwic­kelten Ära wäre es ein Armutszeug­nis, wenn dieser Abstand nicht kontrollie­rbar wäre.» Im Ausland setze die Polizei bereits Radargerät­e ein, die den Abstand beim Überholen messen würden. «Auch ein Neuenburge­r Ingenieur hat ein Gerät entwickelt, mit dem man den Abstand messen kann.»

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1,5 Meter Abstand sind gefordert: Pro-Velo Präsident Matthias Aebischer fährt an der Spitze der Demo.

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