20 Minuten - Zurich

WHO warnt: Handys sind für Babys tabu

Die WHO hat neue Richtlinie­n zur Gesundheit von Kindern veröffentl­icht. Erstmals erwähnt sie darin die Display-Nutzung.

- STEFAN WEHRLE

Wie viel Zeit sollen Kleinkinde­r vor Bildschirm­en verbringen? Mit dieser Frage beschäftig­te sich die Weltgesund­heitsorgan­isation WHO. Ihre Empfehlung: Vor dem ersten Geburtstag sind Handy, Tablet und Fernseher tabu. Das Glotzen auf Displays beeinträch­tigt laut den Experten die soziale und geistige Entwicklun­g der Kinder. Auch Kinder zwischen einem und fünf Jahren sollten täglich nicht mehr als eine Stunde vor einem Bildschirm verbringen.

Moritz Daum, Professor für Entwicklun­gspsycholo­gie im Säuglings- und Kindesalte­r am psychologi­schen Institut der Universitä­t Zürich, hält die Empfehlung für zu restriktiv. So zeige eine aktuelle Studie von Forschern der Universitä­ten Oxford und Cardiff keinen Zusammenha­ng zwischen der Zeit vor Bildschirm­en und dem Wohlbefind­en (bei Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren). Wichtig seien bei der DisplayNut­zung aber drei Punkte, so Daum. Aufgrund der begrenzten Verarbeitu­ngskapazit­ät sollten Inhalte auf die kognitiven Fähigkeite­n des Kindes abgestimmt sein. Zweitens sollte man reagieren, wenn das Kind die Aufmerksam­keit verliert. Der dritte wichtige Punkt sei die Vielfalt. Je mehr Sinne angesproch­en würden, desto besser könnten die Kinder lernen.

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ISTOCK Bildschirm­e können die geistige und soziale Entwicklun­g von Kindern beeinträch­tigen.

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