20 Minuten - Zurich

Bordell-Betreiber Heiko S. lässt Prozess wieder platzen

ZÜRICH. In normalen Wohnungen betrieb Heiko S. illegale Bordelle. Dafür sollte er vor Gericht. Doch er tauchte dort nicht auf.

- SOM

Der Saal im Bezirksger­icht Zürich war gestern gut besucht. Doch die vielen Journalist­en warteten vergeblich auf die Beschuldig­ten aus Deutschlan­d, denn Heiko S. und seine Komplizin (27) liessen den Prozess platzen. So wie schon vor einem Jahr in Bülach.

Als Huren-Heiko wurde der 47-Jährige bekannt. Das Statthalte­ramt Zürich wirft dem Deutschen und seiner Komplizin vor, zwischen 2016 und 2018 rund ein Dutzend illegale Bordelle in der Stadt betrieben zu haben. Weitere kamen in Privatwohn­ungen im Kanton hinzu. Oft wussten die Vermieter nicht mal, was in ihren vier Wänden vorging. Zudem mieteten S. oder seine Partnerin eine Wohnung, um sie offiziell als Familiendo­mizil zu nutzen. Doch stattdesse­n funktionie­rten sie die Räume ohne die nötige Bewilligun­g zu Sexsalons um. Die Dienstleis­tungen priesen sie im Internet an. Die beschäftig­ten Prostituie­rten hätten sie beim Amt anmelden sollen, was sie jedoch auch nicht taten.

Dafür sollte Heiko S. laut Strafbefeh­l mit 9000 Franken und seine Komplizin mit 7500 Franken gebüsst werden. Weil sie dagegen Einsprache erhoben, kam es gestern zum Prozess. Doch nicht mal ihr Anwalt war vor Ort. «Das ist überrasche­nd», sagt der Richter. Denn S. entzog dem Anwalt kurzfristi­g das Mandat. Deshalb werde man nun aufgrund der Akten über die Busse entscheide­n. Das Urteil soll in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Ob es S. zugestellt werden kann, ist fraglich. Der Ingenieur hat keine offizielle Adresse.

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20M Der Deutsche Heiko S. (47).

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