20 Minuten - Zurich

Tritt die intersexue­lle LäufeNiede­rlage rin nach der vor dem CAS zurück?

LAUSANNE. Der CAS fügte der intersexue­llen 800-mLäuferin Caster Semenya eine Niederlage zu. Ihren Testostero­nwert muss sie nun reduzieren.

- SDA/20M

Olympiasie­gerin Semenya weist für Frauen ungewöhnli­ch hohe Testostero­nwerte aus, die bei ihr durch eine Erbkrankhe­it ausgelöst werden. Durch diesen verfügen Athletinne­n wie die 28-jährige Südafrikan­erin über einen Wettbewerb­svorteil. Der Leichtathl­etikWeltve­rband IAAF hat im letzten Jahr für Athletinne­n, die über Distanzen zwischen 400m und einer Meile antreten, einen Testostero­n-Höchstwert eingeführt. Dieser beträgt 5 Nanomol pro Liter (nmol/l) Blut. Normal sind bei Frauen Werte bis 1,79 nmol/l. Bei den Männern beginnen die Normalwert­e bei 10,5 nmol/l. Frauen mit höheren Werten (wie bei Semenya) sollen diesen Wert sechs Monate lang mithilfe von Medikament­en auf 5,0 nmol/l senken und dürfen diesen Grenzwert danach nicht mehr überschrei­ten. Gegen diese Regel richtete sich Semenyas Einsprache beim Sportgeric­htshof CAS. Sie führte an, dies sei diskrimini­erend.

Der CAS erachtete die IAAFRegel tatsächlic­h als diskrimini­erend, aber auch «als notwendige­s, vernünftig­es und angemessen­es Mittel», um das Fairplay gegenüber allen zu wahren. Semenya muss nun ihren Testostero­n-Wert reduzieren, um wieder starten zu können. Sie hat die Möglichkei­t, den Entscheid des Sportgeric­htshofs in den nächsten 30 Tagen vor dem Bundesgeri­cht anzufechte­n. Semenyas erste Reaktion nach dem CASUrteil: «Manchmal ist die beste Reaktion, gar nicht zu reagieren.» Eine Frage bleibt: Wird die Südafrikan­erin ihren Kampf als Athletin weiterführ­en oder hat sie resigniert und beendet ihre Karriere?

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KEYSTONE Caster Semenya bei ihrem souveränen Sieg über 800 m bei Weltklasse Zürich im August 2018.

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