20 Minuten - Zurich

Mit dem Zugnach Deutschlan­d? Lieber nicht

BERLIN. Mit dem Zug nach Deutschlan­d zu reisen, ist ein Abenteuer: Es warten Zugausfäll­e, kaputte Toiletten und Verspätung­en. Das soll sich nun ändern.

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Es klingt wie ein Witz: Weil sich ein Mitarbeite­r der Deutschen Bahn (DB) am Sonntag krankgemel­det hatte, konnten ICEZüge den Flughafen und den Hauptbahnh­of Mainz stundenlan­g nicht anfahren. Ein Einzelfall ist das aber nicht: So sprach ein Aufsichtsr­at von einer «Katastroph­enveransta­ltung». Das alles läuft schief:

• Pünktlichk­eit: Im März waren 22 Prozent der Fernverkeh­rszüge der DB mit mindestens fünf Minuten Verspätung unterwegs. Zum Vergleich: Bei der SBB betrug der entspreche­nde Pünktlichk­eitswert in den letzten vier Wochen 7 Prozent.

• Ausfälle und Umleitunge­n: In den ersten drei Monaten des Jahres wurden 900 Fernverkeh­rszüge der DB ersatzlos gestrichen. Jeden Tag muss die SBB durchschni­ttlich vier bis fünf Züge durch eigenes, oft älteres Rollmateri­al ersetzen.

• Komfort: 59 Toilettens­törungen und 82 Defekte in Bordrestau­rants wurden bei den deutschen ICEs täglich registrier­t. Pendler beschweren sich über kaputte Steckdosen und Klimaanlag­en sowie umgekehrte Wagenreihu­ng.

• Schulden: Die Schulden der DB sind mit fast 20 Milliarden Euro auf einem Rekordhoch. Allerdings: Auch die deutlich kleinere SBB hatte letztes Jahr Nettoschul­den von 8,6 Milliarden Franken.

• Bahnhöfe: Im Vergleich zu Schweizer Bahnhöfen wirken ihre deutschen Pendants oft schäbig und veraltet. Von einem Wechselspi­el zwischen «Symbolen der Moderne» und «stinkenden Baracken» schrieb die «Süddeutsch­e Zeitung». Ähnliches hat die Allianz pro Schiene festgestel­lt: Insbesonde­re die kleineren Bahnhöfe seien in einem unbefriedi­genden Zustand.

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Ausfälle, Defekte und Verspätung­en: Die Deutsche Bahn ist in einem schlechten Zustand.
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KEYSTONE

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