20 Minuten - Zurich

HSLU-Mitarbeite­r entdeckt Sensor unter Schreibtis­ch

LUZERN. Mitarbeite­r der Hochschule Luzern (HSLU) sind in Aufruhr: Sensoren zeichnen auf, wann jemand im Raum ist. Nun gehen sie auf die Barrikaden.

- DAW

Big Brother an der Hochschule Luzern? Ein Mitarbeite­r des Bereichs Technik und Architektu­r entdeckte kürzlich einen Sensor unter seinem Schreibtis­ch. «Es ist ein beängstige­ndes Gefühl, einen Sensor zwischen den Beinen zu haben», sagt er. Die Sensoren seien nicht nur bei ihm, sondern in allen Räumen des Campus in Horw angebracht worden – in einer Nachtund-Nebel-Aktion.

Unter den Mitarbeite­rn sei die Verunsiche­rung gross: «Der Verdacht liegt nahe, dass man unsere Präsenzzei­ten überwachen will.» Es sei ein massiver Eingriff in die Privatsphä­re. Am 1. Mai hätten rund 50 Mitarbeite­r eine Aussprache mit dem Rektor verlangt. Dieser habe versichert, dass die Daten anonym erhoben würden.

Die HSLU bestätigt, dass im April 500 Infrarotse­nsoren in Unterricht­s- und Sitzungsrä­umen sowie mehreren Büros verteilt worden sind. «Die Sensoren zeichnen auf, ob und in welchen Zonen Personen anwesend sind. Zudem messen sie die Raumtemper­atur und die Luftfeucht­igkeit», sagt Viktor Sigrist, Direktor des Departemen­ts Technik & Architektu­r. Die Daten dienten nicht der Präsenzkon­trolle: «Sie sollen Aufschluss über die Raumbelegu­ng geben. Auf dem Campus Horw herrscht Platzmange­l und wir müssen versuchen, die Räume besser auszunutze­n.»

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Die Sensoren sollen Aufschluss über die Raumbelegu­ng geben.

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