HSLU-Mitarbeiter entdeckt Sensor unter Schreibtisch
LUZERN. Mitarbeiter der Hochschule Luzern (HSLU) sind in Aufruhr: Sensoren zeichnen auf, wann jemand im Raum ist. Nun gehen sie auf die Barrikaden.
Big Brother an der Hochschule Luzern? Ein Mitarbeiter des Bereichs Technik und Architektur entdeckte kürzlich einen Sensor unter seinem Schreibtisch. «Es ist ein beängstigendes Gefühl, einen Sensor zwischen den Beinen zu haben», sagt er. Die Sensoren seien nicht nur bei ihm, sondern in allen Räumen des Campus in Horw angebracht worden – in einer Nachtund-Nebel-Aktion.
Unter den Mitarbeitern sei die Verunsicherung gross: «Der Verdacht liegt nahe, dass man unsere Präsenzzeiten überwachen will.» Es sei ein massiver Eingriff in die Privatsphäre. Am 1. Mai hätten rund 50 Mitarbeiter eine Aussprache mit dem Rektor verlangt. Dieser habe versichert, dass die Daten anonym erhoben würden.
Die HSLU bestätigt, dass im April 500 Infrarotsensoren in Unterrichts- und Sitzungsräumen sowie mehreren Büros verteilt worden sind. «Die Sensoren zeichnen auf, ob und in welchen Zonen Personen anwesend sind. Zudem messen sie die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit», sagt Viktor Sigrist, Direktor des Departements Technik & Architektur. Die Daten dienten nicht der Präsenzkontrolle: «Sie sollen Aufschluss über die Raumbelegung geben. Auf dem Campus Horw herrscht Platzmangel und wir müssen versuchen, die Räume besser auszunutzen.»