Vergiftete sich Teenie mit Arsen-Globuli?
ST. GALLEN. Weil es unter Magen-Darm-Beschwerden litt, schluckte ein Mädchen bis zu 50 Arsenpräparate pro Tag.
Ein Mädchen aus der Ostschweiz hat über Jahre bis zu 50 Arsen-Globuli pro Tag zu sich genommen. Anfangs nahm es die Homöopathiepräparate, um damit seine Bauchschmerzen zu lindern. Weil es aber zu keiner Besserung kam, schluckte die damals 13-Jährige immer mehr der Streukügelchen. Während dieser Zeit litt sie unter Vergiftungssymptomen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.
Rund drei Jahre nach der ersten Einnahme suchte sie Ende 2017 ihren Hausarzt wegen starker Kopfschmerzen auf. Doch weder eine Behandlung mit Schmerzmitteln noch eine Physiotherapie führten zum Erfolg. Mittlerweile hatte das Mädchen auch eine gestörte Darmfunktion mit täglichem Durchfall. Der Arzt überwies die nun 16-Jährige schliesslich an einen Psychiater. Dort erhielt sie aber kaum Hilfe.
Als sie im Mai 2018 beim Mediziner Sergio Dani vorstellig wurde, berichtete sie von Schlaflosigkeit, starkem Schwitzen und chronischer Müdigkeit. Dani vermutete hinter den Beschwerden eine chronische Arsenvergiftung. Er konnte das Mädchen schliesslich überzeugen, das Präparat abzusetzen. Kurz darauf gingen die Symptome zurück. Das Heilmittelinstitut Swissmedic glaubt allerdings nicht an eine Vergiftung: Man gehe eher davon aus, dass die Beschwerden «einem der Hilfsstoffe und nicht dem Arsen zuzuordnen sind», hiess es auf Anfrage.