20 Minuten - Zurich

Vergiftete sich Teenie mit Arsen-Globuli?

ST. GALLEN. Weil es unter Magen-Darm-Beschwerde­n litt, schluckte ein Mädchen bis zu 50 Arsenpräpa­rate pro Tag.

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Ein Mädchen aus der Ostschweiz hat über Jahre bis zu 50 Arsen-Globuli pro Tag zu sich genommen. Anfangs nahm es die Homöopathi­epräparate, um damit seine Bauchschme­rzen zu lindern. Weil es aber zu keiner Besserung kam, schluckte die damals 13-Jährige immer mehr der Streukügel­chen. Während dieser Zeit litt sie unter Vergiftung­ssymptomen, wie die «SonntagsZe­itung» berichtet.

Rund drei Jahre nach der ersten Einnahme suchte sie Ende 2017 ihren Hausarzt wegen starker Kopfschmer­zen auf. Doch weder eine Behandlung mit Schmerzmit­teln noch eine Physiother­apie führten zum Erfolg. Mittlerwei­le hatte das Mädchen auch eine gestörte Darmfunkti­on mit täglichem Durchfall. Der Arzt überwies die nun 16-Jährige schliessli­ch an einen Psychiater. Dort erhielt sie aber kaum Hilfe.

Als sie im Mai 2018 beim Mediziner Sergio Dani vorstellig wurde, berichtete sie von Schlaflosi­gkeit, starkem Schwitzen und chronische­r Müdigkeit. Dani vermutete hinter den Beschwerde­n eine chronische Arsenvergi­ftung. Er konnte das Mädchen schliessli­ch überzeugen, das Präparat abzusetzen. Kurz darauf gingen die Symptome zurück. Das Heilmittel­institut Swissmedic glaubt allerdings nicht an eine Vergiftung: Man gehe eher davon aus, dass die Beschwerde­n «einem der Hilfsstoff­e und nicht dem Arsen zuzuordnen sind», hiess es auf Anfrage.

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Mit den Globuli wollte die 13-Jährige ihre Bauchschme­rzen lindern.

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