Food-Blogger verbreiten Ernährungs-Unsinn
GLASGOW. Food-Blogger präsentieren ihren Followern oft Meinungen statt Fakten. Forscher wollen das ändern.
KONTROVERS Wer abnehmen möchte, sollte sich nicht auf die Tipps von Bloggern verlassen. Dazu raten Experten der Uni Glasgow. Der Grund: Nur einer von zehn Influencern vermittle akkurate und vertrauenswürdige Informationen. Die Mehrheit würde stattdessen Fehlinformationen verbreiten und Meinungen als Fakten verkaufen.
Das Team um Christina Sabbagh hatte die Social-Media-Auftritte der 14 populärsten britischen Blogger analysiert, die ein Netzwerk von mindestens 80 000 Followern haben, auf mindestens zwei Diensten wie Twitter verifiziert sind und einen aktiven Blog über Gewichtskontrolle betreiben.
Dabei zeigte sich, dass «die Mehrheit der Blogs nicht als glaubwürdige Quellen für Informationen zur Gewichtskontrolle angesehen werden können, da sie oft die Meinung als Tatsache darlegten und offizielle Ernährungskriterien nicht erfüllten», so Sabbagh. «Das ist potenziell schädlich, da die Blogs ein so grosses Publikum erreichen.» Nur einer der Blogger, ein Ernährungsexperte, erfüllte die Kriterien; ein Arzt dagegen nicht.
Laut den Forschern müssen Influencer aufgrund ihrer Popularität mehr Verantwortung dafür tragen, welche Informationen sie verbreiten. Das derzeit grösste Problem: «Es gibt keine Standards, um die Glaubwürdigkeit von Blogs zu beurteilen», sagt Sabbagh. Das müsse dringend geändert werden.