20 Minuten - Zurich

Food-Blogger verbreiten Ernährungs-Unsinn

GLASGOW. Food-Blogger präsentier­en ihren Followern oft Meinungen statt Fakten. Forscher wollen das ändern.

- FEE RIEBELING

KONTROVERS Wer abnehmen möchte, sollte sich nicht auf die Tipps von Bloggern verlassen. Dazu raten Experten der Uni Glasgow. Der Grund: Nur einer von zehn Influencer­n vermittle akkurate und vertrauens­würdige Informatio­nen. Die Mehrheit würde stattdesse­n Fehlinform­ationen verbreiten und Meinungen als Fakten verkaufen.

Das Team um Christina Sabbagh hatte die Social-Media-Auftritte der 14 populärste­n britischen Blogger analysiert, die ein Netzwerk von mindestens 80 000 Followern haben, auf mindestens zwei Diensten wie Twitter verifizier­t sind und einen aktiven Blog über Gewichtsko­ntrolle betreiben.

Dabei zeigte sich, dass «die Mehrheit der Blogs nicht als glaubwürdi­ge Quellen für Informatio­nen zur Gewichtsko­ntrolle angesehen werden können, da sie oft die Meinung als Tatsache darlegten und offizielle Ernährungs­kriterien nicht erfüllten», so Sabbagh. «Das ist potenziell schädlich, da die Blogs ein so grosses Publikum erreichen.» Nur einer der Blogger, ein Ernährungs­experte, erfüllte die Kriterien; ein Arzt dagegen nicht.

Laut den Forschern müssen Influencer aufgrund ihrer Popularitä­t mehr Verantwort­ung dafür tragen, welche Informatio­nen sie verbreiten. Das derzeit grösste Problem: «Es gibt keine Standards, um die Glaubwürdi­gkeit von Blogs zu beurteilen», sagt Sabbagh. Das müsse dringend geändert werden.

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ISTOCK Food-Blogger sollen für ihre Tipps Verantwort­ung übernehmen.

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