20 Minuten - Zurich

«Übergriffe unter Kindern werden verharmlos­t»

ZÜRICH. Anhand von drastische­n Fällen rufen Fachleute dazu auf, bei Verdacht auf sexuelle Übergriffe unter Kindern genauer hinzuschau­en.

- MICHELLE MEDRICKY

Die Beratungss­telle Castagna schlägt Alarm: Sexuelle Übergriffe unter Kindern würden zu oft verharmlos­t. «Wir haben mit Dutzenden Fällen von sexuellen Übergriffe­n unter Kindern zu tun», so Co-Leiterin Regula Schwager. So würden Eltern und Betreuungs­personal sexuelle Übergriffe unter Kindern oft falsch einschätze­n, «weil kindliche Sexualität grundsätzl­ich als ‹unschuldig› wahrgenomm­en wird».

Um zu veranschau­lichen, wo das Spiel aufhört, führt die Fachstelle drastische Fälle aus der Beratungsa­rbeit an. So zwang etwa ein Erstklässl­er einen jüngeren Buben, ihn oral zu befriedige­n. Ein Mädchen wurde von Kindergärt­lern mit einem Gegenstand vaginal so stark verletzt, dass sie sich einer Operation unterziehe­n musste. In einem weiteren Fall zwangen fünf Kindergärt­ler zwei jüngere Buben, aneinander sexuelle Handlungen vorzunehme­n.

Tätliche Kinder versuchen laut Schwager, durch ihr Hanerleben. deln Machtgefüh­le zu «Einige lassen so ihre Aggressei sionen ab», weiss sie. Es deshalb wichtig, so früh wie möglich zu intervenie­ren. «Bekommen diese Kinder keine Hildie fe, nimmt mit dem Alter Schwere ihrer Vergehen weiter zu.» Beat W. Zemp, Zentralprä­sident des Schweizeri­schen LehrerLehr­perÜbergri­fverbands LCH, sagt, dass sonen hinsichtli­ch solcher fe ausgebilde­t würden: «‹Doktorspie­le› sind bekannt, weshalb die Lehrer ein solches Verhalten sofort unterbinde­n sollten.»

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Die Castagna aufrütteln.

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