Audi-Fahrer wegen Lärm vor Gericht
DIETIKON. Ersin O.* (23) muss wohl erneut vor Gericht, weil sein Sportwagen zu viel Lärm gemacht haben soll. Er sieht das ganz anders und zeigt 20 Minuten, wie laut sein Audi RS3 ist.
Mit seinem Audi RS3 fährt der 23-Jährige aus Dietikon mehrmals an der Kamera von 20 Minuten vorbei und gibt absichtlich etwas mehr Gas als nötig. Es tönt ein bisschen wie auf einer Rennstrecke, Ohropax braucht man jedoch nicht. Der junge Mann steigt aus und sagt: «Mein Auto ist nicht zu laut.» Die Polizei sah das anders. Insgesamt 930 Franken Busse und Gebühren hätte der Schweizer zahlen müssen, weil er auf der Heimfahrt von Schlieren nach Dietikon an einem Abend im letzten November zu viel Lärm verursacht haben soll und die nötigen Papiere gefehlt hatten.
Im April musste er deswegen vor dem Bezirksgericht antraben, wie damals die «Limmattaler Zeitung» berichtete. Dieses sprach ihn vom Vorwurf frei, dass er vermeidbaren Lärm erzeugt habe. Es blieb so lediglich bei einer Busse von 20 Franken wegen eines fehlenden Fahrzeugpapiers. Dieses hat Ersin in der Zwischenzeit nachbestellt. «Es war alles korrekt eingetragen.»
Mit diesem noch nicht rechtskräftigen Urteil ist Ersin zufrieden: «Der Richter war gleicher Meinung wie ich. Lärm ist subjektiv.» Für den einen sei ein Flugzeug laut, für den anderen ein Auto. Nicht einverstanden ist aber die Gegenseite. In einem Brief wurde dem 23-Jährigen mitgeteilt, dass das Statthalteramt Dietikon Berufung angemeldet hat. Damit könnte der Fall vor das Obergericht kommen.
Ersin versteht das nicht: «Klar, ich fahre einen Sportwagen und solche Autos sind lauter als andere.» Doch er ist überzeugt, dass er am besagten Abend nicht zu viel Lärm verursacht hat. «Wenn ich laut fahren will, gehe ich auf die deutsche Autobahn oder auf eine Rennpiste. Dann kann ich so viel Lärm machen, wie ich will.»
*Name der Redaktion bekannt