Plastikabfall soll nicht mehr verschifft werden
ZÜRICH. So weit weg wie möglich verschiffen Industrieländer einen Teil ihres Plastikabfalls. Das soll sich ändern.
Auf wilden Deponien in Asien finden sich Plastikverpackungen mit deutschen Aufschriften. Der Abfall ist aus Europa. Verschifft und verscharrt in Asien. Dort verschmutzt er die Länder oder gelangt in die Ozeane. Die internationale Abfallkonferenz, die diese Woche mit fast allen Staaten der Welt in Genf tagt, will das ändern.
Worum geht es?
Auch wenn Plastikflaschen oder anderer Kunststoffabfall getrennt gesammelt wird, kann die Wiederverwertung schwierig sein. Etwa wenn die PET-Flasche Ölreste enthält. Oder wenn der Plastik unsortiert ist, also verschiedene Kunststoffe in einem Container liegen, wie Kurt Röschli vom Verband Swiss Plastics zu 20 Minuten sagt. In solchen Fällen exportieren einige Länder den Plastikabfall.
Was passiert damit?
Der Plastik endet in Malaysia, Indien oder Bangladesch. Dort gibt es für den Exportabfall oft überhaupt keine Möglichkeit zum Recycling oder zum sicheren Verbrennen.
Was soll sich nun ändern?
Auf der internationalen Abfallkonferenz stimmen knapp 200 Staaten über einen Antrag von Norwegen ab. Der sieht vor, dass verunreinigter und unsortierter Plastik nur noch exportiert werden darf, wenn der Empfängerstaat über die Einfuhr informiert wurde und seine Zustimmung gegeben hat. Damit wird der Abfallhandel transparent für die Staaten. Wie ist die Rolle der Schweiz? Die Schweiz unterstützt den Vorschlag Norwegens und will die Exporte erschweren. Exportiert auch die Schweiz Plastikabfall?
Rund 8 Prozent des getrennt gesammelten Plastikabfalls werden exportiert. Nicht nach Asien, sondern vor allem nach Deutschland.