«Als sie vor dem Haus stand, brannte die Wohnung schon»
ZÜRICH. Bei einem Brand im Kreis 3 ist eine Person gestorben. Die Bewohner des Hauses sind schockiert.
Gegen halb acht Uhr morgens klingelte gestern die Feuerwehr einige Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Bertastrasse aus dem Schlaf. «Erst als ich aus dem Fenster die vielen Rettungskräfte sah, realisierte ich, was los ist», erzählt eine Frau. Durch das Treppenhaus konnten die Bewohner die Liegenschaft problemlos verlassen. «Wir warteten etwa 45 Minuten im angrenzenden Kafi Ferdinand. Dann konnten wir wieder zurück», so die Frau. Nur die Wohnung, in der der Brand ausgebrochen war, blieb versiegelt. Dort waren dicke Rauchschwaden aus dem Fenster gedrungen, ein Raum war gemäss der Stadtpolizei teilweise in Vollbrand gestanden. Diesen konnte die Feuerwehr innert weniger Minuten löschen, der Sachschaden beläuft sich auf rund 80 000 Franken. In der Wohnung stiessen die Einsatzkräfte auf eine tote Person. Deren Identität und auch die Brandursache stünden noch nicht fest, teilt die Stapo mit.
Auch im Haus weiss man nicht mit Sicherheit, wer gestorben ist. Laut Nachbarn lebt in der betroffenen Wohnung eine ältere Frau. Sie habe geraucht und sei nicht mehr gut zu Fuss gewesen. Im Kafi Ferdinand ging sie früher regelmässig Kaffee trinken. Inhaber Michael Luib beschreibt sie als ruhig und freundlich. «Seit etwa einem halben Jahr ist sie aber nicht mehr gekommen. Sie war wohl gesundheitlich angeschlagen.» Dafür habe ihre Tochter für sie jeden Morgen bei ihm Kaffee geholt – das wollte sie laut Luib auch gestern: «Als sie jedoch vor dem Haus stand, brannte die Wohnung bereits. Das ist unglaublich tragisch.»