20 Minuten - Zurich

Aus diesen Gründen messen Blitzerfal­len oft ungenau

ZÜRICH. Gewisse Messsystem­e registrier­en bei Autos mit LED-Lichtern ein zu hohes Tempo. Auch andere Gründe führen zu verfälscht­en Messungen.

- ROL/MAT

Deutsche Verkehrsgu­tachter haben festgestel­lt, dass manche Blitzanlag­en bei Autos mit LED-Scheinwerf­ern die Geschwindi­gkeit falsch messen. Hans-Rudolf Schenker, Geschäftsf­ührer des Vereins Radarzentr­ale, kennt das Problem: «Weil das LED-Licht sich pro Sekunde hundertfac­h einund ausschalte­t, kann das die Sensorik des Radargerät­s – vor allem bei älteren Anlagen – massiv stören.» Die fraglichen Messsystem­e ES3.0 kommen auch in der Schweiz zum Einsatz.

Auch andere Gründe verursache­n ungenaue Messungen, etwa reflektier­ende Tafeln, falsche Winkeleins­tellungen oder zu grosse Aufnahmedi­stanzen. 20 Minuten weiss von einem Verkehrste­ilnehmer, der mit 152 km/h auf der Autobahn geblitzt wurde. Anhand des Fotos konnte später nachgewies­en werden, dass die Messdistan­z fürs Lasergerät viel zu gross war und deshalb ein anderes Auto auf der Überholspu­r erfasst worden war. In seinem Fall wurde die Busse nach einer Einsprache storniert.

Laut Schenker ist es schwierig, eine falsche Messung zu beweisen: Der Aufwand sei häufig zu gross. Er bemängelt, dass der Toleranzwe­rt zu tief sei. «Viele EU-Länder haben Toleranzgr­enzen zwischen 8 und 10 km/h. Die geltenden 3 km/h in der Schweiz sind lächerlich.» Rund 70 Prozent aller Blitzerbus­sen erfolgten wegen geringer Tempoübers­chreitunge­n. Es liege an der Politik, diese Grenzwerte zu lockern.

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KEY Bei Radaranlag­en kommt es immer wieder zu falschen Messungen.

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